Interessenten ist der Kaufpreis für Airplus zu hoch

Die Rahmenbedingungen sind derzeit weniger günstig. Trotzdem forciert die Lufthansa den Teilverkauf ihrer Tochter LH Technik. Anfang Dezember sollen Gespräche mit Private-Equity-Firmen starten. Den Unternehmenswert von LH Technik schätzt Bloomberg auf 7,5 Mrd. Euro. Im Fall des ebenfalls beabsichtigten Verkaufs des Geschäftsreisedienstleisters AirPlus konnte sich Lufthansa mit ihrer Verkaufspreisvorstellung noch nicht durchsetzen.

Im Mai hatte Lufthansa Group CEO Carsten Spohr auf der Hauptversammlung angekündigt, drei ihrer Assets zu veräußern. Konkret handelt es sich um die Kreditkartentochter AirPlus, das internationale Geschäft der Cateringtochter LSG sowie einen Minderheitsanteil der Lufthansa Technik. Ob Im Januar schon mehr oder weniger verbindliche Angebote vorliegen, ist die Frage. Lufthansa will durch das Abstoßen der drei Töchter für den Kapitalmarkt attraktiver werden. 

Für das Kreditkarten-Unternehmen AirPlus rief Lufthansa voriges Jahr einen Verkaufswunsch von 1 Mrd. Euro auf. Es gab Interessenten, doch wollten die nicht soviel bezahlen. Daher hat LH den Verkauf des Geschäftsreisedienstleisters Ende 2021 zunächst auf Eis gelegt. 

AirPlus beschäftigt aktuell weltweit 1.080 MitarbeiterIinnen und verfügt über Lizenzen von Visa, Mastercard und der zentralen Reisestellenkarte UATP (Universal Air Travel Plan). Der globale Abrechnungsumsatz reduzierte sich von 2019 mit damals 16,5 Mrd. Euro um -71 % auf 4,8 Mrd. Euro in 2020. Die Zahl der abgewickelten Transaktionen weltweit sank im selben Zeitraum um -59 % von 92 auf 38 Mio. Euro. Länderspezifische AirPlus-Lösungen gibt es in über 56 Ländern, weltweit gibt AirPlus mit Sitz in Neu-Isenburg an, etwa 49.000 Firmenkunden zu betreuen.

Wieviel Lufthansa aus den Veräußerungen der drei Kandidaten zu erzielen hofft, wurde von Carsten Spohr im Mai nicht konkretisiert. Fakt ist: Bei AirPlus hängt viel von der Erholung des Geschäftsreisesegmentes ab. Quelle: DMM