ITA-Deal vor dem Platzen - EU verlangt Opfer von der Lufthansa

Die Lufthansa hat es nicht leicht mit Brüssel und dem ITA-Einstieg. Denn aus dem Deal wird wohl so schnell nichts oder gar nichts, wenn die LH nicht zu teils gravierenden Zugeständnissen bereit sein sollte. Denn die EU-Wettbewerbshüter haben mit dem Deal offensichtlich ein Problem. Nun soll die Lufthansa im Rahmen eines „Statement of Objections“ die Frage beantworten und darlegen, zu welchen Zugeständnissen sie bereit ist.

Lufthansa, ITA Airways und das Finanzministerium Italiens konnten die Bedenken der europäischen Wettbewerbshüter in den Gesprächen der vergangenen acht Wochen nicht ausräumen. Die Kommission befürchtet, dass der Wegfall von ITA als unabhängiges Luftfahrtunternehmen ohne geeignete Abhilfemaßnahmen negative Auswirkungen auf den Wettbewerb in den bereits konzentrierten Märkten haben könnte. Und so überreichte die EU-Kommission den drei Parteien jetzt ein Statement of Objections.

Zum Beispiel sehen die EU-Wettbewerbshüter bei Verbindungen zwischen Italien und Mitteleuropa eine Gefahr für eine zu hohe Marktmacht. Bei den Langstrecken sehen sie schädliche Auswirkungen bei Flügen zwischen Italien und Nordamerika, auf den Routen nach Indien und Japan. Zudem glauben sie, dass der Einstieg von Lufthansa die beherrschende Stellung von ITA Airways am Flughafen Mailand-Linate verstärkt. 
Das Statement of Objections bedeutet, dass Lufthansa und ITA Airways jetzt konkrete und einschneidende Abhilfemaßnahmen vorschlagen müssen.

Denn die nächsten Schritte Brüssels sind entweder den geplanten Einstieg der Deutschen ganz zu verbieten oder ihn mit hohen und möglicherweise von der Lufthansa nicht akzeptablen Auflagen zu genehmigen. Und dann gibt es theoretisch auch noch einen dritten Weg. Lufthansa Group könnte die Übernahme auch noch absagen. Nach DMM-Informationen soll die Lufthansa-Führung schon mit der Absage des Deals gedroht haben. Quelle: EU / DMM