ITA möchte gerne zur Lufthansa Gruppe

Alitalia-Nachfolger ITA würde am liebsten Teil der Lufthansa Group werden, ließ kürzlich ITA-Verwaltungsratschef Alfredo Altavilla wissen. Doch zögert die LH. Denn auch ITA birgt ein nicht unbeträchtliches Finanzwagnis. Nun meldet die Tageszeitung La Republica, dass angeblich Delta Airlines mit einer Kapitalbeteiligung an ITA liebäugelt.

Lufthansa oder Delta, einer von beiden könnte Anteilseigner der neuen ITA Airways werden. Foto: ITA

 Die italienische Fluggesellschaft ITA will im kommenden Jahr einer Airline-Allianz beitreten; bis jetzt hat sie sich nur für 12 Monate an SkyTeam gebunden. Das Unternehmen könne nicht auf Dauer alleine arbeiten, sondern müsse ein strategisches Element in einem der bestehenden Bündnisse werden, erklärte der Chef von Italia Trasporto Aereo (ITA), Alfredo Altavilla, zum Start des Flugbetriebs am 15. Oktober 2021. Und aktuell legt er nach: „Es wäre falsch, eigenständig zu bleiben, weil wir im Vergleich zu den drei großen in Europa tätigen Airlinegruppen (Lufthansa Group, IAG mit British Airways, Iberia und weiteren sowie Auf France – KLM) ) immer zu klein wären“, sagte ITA-Verwaltungsratschef Alfredo Altavilla. Altavilla hofft zwar, dass Lufthansa zwar einer der "hübschen und reichen Verehrer" ITA’s zählt, aber das LH-Management bietet bisher lediglich eine kommerzielle Partnerschaft an. Ob die Lufthansa finanziell einsteigt oder gar ITA unter ihr Dach nimmt, ist fraglich, auch wenn der italienische Markt für die Lufthansa schon immer wichtig war und ist.

Wie La Republica schreibt, soll es eine vorsichtige Sondierung eines Einstiegs von Delta Air Lines geben. DMM hat in den USA dazu noch keine Bestätigung erhalten. Nach Quellen der Zeitung könnte ein Aktionärsvertrag mit der italienischen Regierung Bedenken der Delta-Führungsspitze ausräumen.

Wie DMM berichtete, ist die Alitalia-Nachfolgerin ITA seit 15. Oktober in der Luft. Freilich mit abgespeckter Flotte und stark reduziertem Personal. ITA hatte nur jeden vierten Mitarbeiter und 52 Flugzeuge übernommen. Die Schulden der Alitalia verbleiben letztlich beim Steuerzahler. ITA hat sich vorerst nur zwölf Monate an die SkyTeam-Allianz gebunden und will bis 2023 profitabel sein und schwarze Zahlen schreiben.

Um sich als moderner Carrier aufzustellen hat ITA bei Airbus 59 neue Jets – A220 für den Regionalverkehr und A350 für Langstrecken bestellt, teils im Direktkauf, teils über einen Leasingpartner. Die Lufthansa hatte schon einmal ein Angebot an den ITA-Vorgänger Alitalia abgegeben, das war 2019, als die LH 150 Mio. Euro für einen 15 %-Anteil investieren wollte. Der Deal war aber nicht zustande gekommen. Delta ist in Europa bereits aktiv durch Beteiligungen an Air France-KLM (6,1 %) und Virgin Atlantic. Quelle: La Republica / DMM