Die Zeiten für Jaguar sind seit mehreren Jahren schon schwierig. Das Portfolio besteht aus Modellen, die teils am Ende ihres Lebenszyklus stehen. Die Absatzkurve kennt seit Jahren nur noch eine Richtung - nach unten, weltweit, selbst im Heimatmarkt Großbritannien. Es gibt keine neuen Autos mehr. Viele Kunde sind schon zu anderen Herstellern gewechselt. 2024 steht die Marke nicht mehr für das, was sie einst auszeichnete: britisches Flair und sportliche Eleganz. Mit der spektakulären Jaguar F-PACE 90th Anniversary Edition erfolgte in diesem Jahr eine letzte Verbeugung vor der Verbrenner-Ära.
Nach Angaben Jaguars soll die Produktion von Verbrennern zurückgefahren und bis 2025 komplett eingestellt werden. Nach einer einjährigen Umbaupause will sich das Unternehmen 2026 mit elektrisch angetriebenen Luxus-Fahrzeugen neu erfinden. Den Anfang macht ein viertüriger Elektro-GT. Der Wagen (Brutto-Preis jenseits der 100.000 Euro) soll Ende 2024 vorgestellt werden, aber erst 2026 zu haben sein. Der Handel ist ziemlich skeptisch und fürchtet, dass die Durststrecke ohne Neuwagen länger als das von Jaguar prognostizierte eine Jahr betragen wird. Aktuell zählt Jaguar deutschlandweit 82 Vertriebs- und 104 Servicestandorte, aber nur 47 haben einen Jaguar Vertrag.
Für Kunden und den Handel bedeutet das, dass sie rund ein Jahr lang wohl keine neu produzierten Fahrzeuge mehr bekommen. Stattdessen sollen die Händler bestehende Neufahrzeuge abverkaufen und sich auf das Gebrauchtwagengeschäft konzentrieren.
Wie nach der Transformation zum reinen E-Luxusautoproduzenten das Absatzpotenzial aussehen soll, ist noch unklar. Die Jaguar-Autohäuser sollen sich in Zukunft entsprechend der Höherpositionierung mit aufgewerteten Showrooms im Boutique-Stil (wie man es von Großbritannien her kennt) präsentieren. Also mit hochwertigen Einrichtungen, kleinen Sitzecken und einem in Sachen Aufgabenverteilung „veränderten Personal“, Concierge, Product Grenius (Verkäufer) und Cient Experience Manager). Quelle: Jaguar / DMM