JAL beendet Rockpflicht für Stewardessen

Bei Japan Airlines (JAL) dürfen die gut 6.000 weiblichen Kabinenbesatzungsmitglieder ab 01. April 2020 auch Hosen und flachere Schuhe tragen.

Im gesellschaftlichen konservativen Japan ist Japan Airlines eines der ersten großen Unternehmen überhaupt, bei denen High Heels und Röcke für Frauen nun bald nicht mehr zum Pflichtprogramm gehören. Das Management von Japans zweitgrößte Fluglinie sah sich genötigt, die bisher strikte Rockpflicht zu lockern bzw. aufzuheben, nachdem eine Kampagne namens #KuToo darauf gedrängt hatte. Der Name bezieht sich auf die vor allem in den USA laufende #MeToo-Debatte sowie die japanischen Wörter Kutsu (Schuh) und Kutsuu (Schmerz).

Frauen sind Männern in Japan laut Gesetz (Artikel 14 und 24 der Verfassung des Staates Japan) gleichgestellt. Es existieren allerdings Unterschiede im sozialen Leben und der Arbeitswelt. Anders als in der Kabine ist Frauen in Japan der Weg ins Cockpit lange verwehrt geblieben. Es galt als unmöglich in Japan Pilotin zu werden – geschweige denn Berufspilotin. Dann wagte es doch eine junge Frau: Ari Fuji wusste schon in der höheren Schule, dass sie eines Tages Flugkapitänin werden wollte.

In Japan aber durfte sie das nicht. Also ging Fuji in die Vereinigten Staaten, um dort ihren Traum zu verwirklichen. Und in USA hatte sie nie das Gefühl, dass ihr der Weg zum Wunschberuf versperrt war. Nachdem sie ihre Pilotenlizenz erworben hatte, kehrte sie in ihre Heimat zurück, um sich als Berufspilotin zu bewerben. Ari Fuji absolvierte ein Trainee-Programm bei JAL Express – einer Tochtergesellschaft von Japan Airlines. 2010 wurde sie die erste kommerzielle Flugkapitänin Japans. Quelle: JAL / Sumikai / DMM