Jeep E-Avenger im DMM Test

Jede Reise wird zu einem Abenteuer, schreibt die Stellantis-Marke Jeep auf ihrer Website. Naja, in unserem Fall war es nur eine Reise, bei der uns der batterieelektrische Avenger, Kompakt-SUV im B-Segment, ein Rätsel aufgab, als das Infotainment plötzlich sich aufhängte. Während unserer dreiwöchigen Testphase war das aber wirklich das einzige weniger amüsante Abenteuer; denn ansonsten hat uns der „Rächer“ voll und ganz überzeugt. Warum wir uns im DMM-Test für die batterieelektrische Version entschieden hatten: Ganz einfach: Sie ist mit Abstand die beste Wahl unter den drei Antriebsarten (E, Mildhybrid und Verbrenner).

Der batterieelektrische Jeep Avenger ist nach unserer Meinung ein empfehlenswerter Geschäftswagen. Fotos: DMM

Das Design des Jeep Avenger ist rundum gelungen.

Cockpit des Jeep Avenger, das informativ und intuitiv bedienbar ist.

Narrensicheres Schalten dank Tasten.

Der Kofferraum bietet genügend Platz und ist per elektrischer Klappe leicht erreichbar.

Optisch bleibt der Avenger der Marke treu: Angedeutete sieben Kühlerschlitze, Unterfahrschutz vorne und hinten, vergleichsweise grazile Erscheinung mit integrierten Türgriffen in der C-Säule und einem leicht abfallenden Heck. Am Heck finden sich Rückleuchten im X-Stil. Die schon vom Renegade und vom Wrangler bekannte "X"-Grafik der Heckleuchten wurde neu interpretiert auch zum Erkennungszeichen des Avenger. Mit 4,08 m Länge und einer guten Übersicht gibt’s kaum Probleme bei der Parkplatzsuche. 

Der kleine Jeep, angesiedelt unterhalb des Renegade, ist zu einem vernünftigen Preis zu haben. Er bietet im Grunde genommen alles, was man von einem modernen und zweckmäßigen E-Fahrzeug erwartet, u.a. eine ordentliche Reichweite (um die 400 km), schnelles Laden, Wohlfühlambiente, ausreichend Platz und Komfort und er sieht gut aus. Was uns aber besonders gut gefallen hat sind die Tipptasten für die Gangwahl. 

Wir haben das SUV, das Stellantis im polnischen Tichy fertigen lässt, überwiegend moderat bewegt. Insofern pendelte sich der Stromverbrauch bei ca. 18,5 kWh ein, da kann man nicht meckern. Nur ein Manko würde uns vom Kauf zurückhalten: Eine Anhängerkupplung ist nicht vorgesehen. Die aber brauchen sicher nicht nur wir zum Transport unserer Fahrräder.

Der Fronttriebler verfügt über ein Select Terrain-System mit den Fahrmodi Normal, Eco, Sport, Snow, Mud und Sand sowie einen Bergabfahr-Assistenten. Die Bodenfreiheit liegt bei 200 mm, die Böschungswinkel bei 20 ° vorn und 32 ° hinten. Heißt, man kann sich mit dem Avenger durchaus auch mal ins Gelände wagen, was zumindest in Deutschland aber kaum geduldet ist. 

Der Avenger wurde als Jeep konzipiert und gebaut Sein 400 Volt-Elektromotor ist der erste von Emotors, einem Gemeinschaftsunternehmen von Stellantis und der Nidec Leroy-Somer Holding. Die E-Maschine liefert 115 kW (156 PS) Leistung und ein maximales Drehmoment von 260 Newtonmetern. Die 54 kWh-Batterie, von Stellantis bietet eine hohe Energiedichte und ein hervorragendes Verhältnis zwischen Nennleistung und nutzbarer Energie. Das sehr kompakte SUV  lässt sich an Schnellladestation flott aufladen. Von 20 auf 80 % vergehen ca, 25 Minuten. An der 11 kW-Wallbox braucht es ca. 5.30 Minuten, den leeren Akku auf 90 % zu laden. 

Der moderne, digitale Innenraum des Jeep Avenger verbindet das Gefühl von Freiheit mit hoher Funktionalität und Konnektivität. Das klare und zugleich robuste Interieur wurde von der Geschichte der Marke Jeep und besonders vom Wrangler inspiriert. Im Inneren des Fahrzeugs fällt der Blick sofort auf den oberen Teil des Armaturenbretts, auf den durchgehenden horizontalen Funktions-Träger, der alle Bedienelemente des Armaturenbretts sowie die Lüftungsauslässe, Ambientelicht und den zentralen Bildschirm mit 26 cm Diagonale enthält, den jeder im Avenger sehen kann. Der untere Teil des Armaturenbretts ist zum größten Teil Ablageraum.

Der Avenger verfügt über für diese Fahrzeugklasse einzigartige Details wie elektronisch verstellbare Teilledersitze mit Massagefunktion, mehrfarbiges Ambientelicht, das die Augen bei Nachtfahrten entlastet, und das große Schiebedach. Die Seitenleuchten des Fahrzeugs bleiben sichtbar, wenn die Heckklappe geöffnet wird – für mehr Schutz und Sicherheit.

Das Kofferraumvolumen gehört mit 380 Litern zu den größten im Segment, und seine Funktionalität zeigt sich in der auf 72 cm abgesenkten Ladekante, in der auf über einen Meter verbreiterten Heckklappe und in der in diesem Segment seltenen elektrisch angetriebenen Heckklappe mit berührungsfreier Bedienung.

Der Avenger bietet ein komplett digitales Erlebnis an Bord. Der Stromer verfügt über ein hochmodernes Uconnect Infotainment-System mit einem 26 cm großen Display in Kombination mit einem volldigitalen Kombiinstrument. Die Smartphone-ähnliche Grafik ist in das Uconnect 10" eingebettet. Darüber hinaus bietet das System die Möglichkeit, das eigene Gerät über Apple Car Play oder Android Auto physisch auf dem Uconnect Display zu spiegeln. Das Navi stammt von TomTom mit verbesserter natürlicher Spracherkennung sowie Over-the-Air-Updates.

Der Avenger bietet außerdem eine Reihe von Diensten und Funktionen, die der Besitzer aus der Ferne nutzen kann. Dank der Jeep Mobile App können Avenger-Besitzer beispielsweise den Standort ihres Fahrzeugs direkt über ihr Smartphone orten. Die Nutzer können sogar ihre Türen ver- und entriegeln, den Batteriestand prüfen, die Klimafunktionen einstellen und das Fahrzeug aufladen sowie über einen Sprachassistenten direkt mit dem Avenger interagieren.

Der Avenger ist auch in puncto Sicherheit im B-UV-Segment eine Bank. Er verfügt über autonomes Fahren Level 2 mit automatischer Steuerung von Geschwindigkeit, Abstand und Spurhaltung in der Kombination von adaptiver Cruise Control mit Spurhalte-Assistent. Der Stau-Assistent sorgt dafür, dass man auch bei sehr dichtem Verkehr nicht auf den Vordermann prallt. Entspanntes Fahren gewährleistet das E-SUV allemal. 

Fazit: Seinen Preis ist der Avenger nach unseren Fahreindrücken allemal wert. Ein SUV ohne Größenwahn, das hohen Fahrkomfort, tolle Bedienfreundlichkeit und Up-to-date-Technik bietet, wo bekommt man das heute noch? Wir vergeben für den E-Avenger die glatte Schulnote 2 und damit eine Empfehlung als Geschäftswagen. Quelle: DMM