Jeep Wrangler IV - Die überarbeitete Ikone

Icons are forever, diese Aussage trifft weltweit auf nur zwei Fahrzeuge zu, eines davon ist der Jeep Wrangler. Auch die Generation 4 des Jeep Wrangler, den es ab sofort auch in Deutschland in drei verschiedenen Versionen als Zwei- und als Viertürer zu kaufen gibt, wird ein echter Gelände-Champion bleiben. Aber nicht nur das, mit diesem Fahrzeug fällt man auf, positiv. Denn der Jeep Wrangler ist und bleibt eine Ikone. Rein optisch hat sich mit der neuen Generation zwar nur wenig verändert, alles erinnert noch etwas an den Ur-Jeep aus dem Jahr 1941. Technisc h betrachtet aber ist bei diesem Alltagsfahrzeug tatsächlich alles neu.

Ist schon ein extravagantes Automobol, der neue Jeep Wrangler. Foto: Manfred Bergmann

In diesem Jahr konnte die Marke hier zu Lande erst 513 Wrangler verkaufen, was einfach damit zusammenhängt, dass die Amerikaner auf ihrem Heimatmarkt geradezu verrückt nach diesem Modell sind und daher nur ganz wenige nach Europa geliefert worden sind. Doch das soll und wird sich ändern. Gebaut wird der typische Jeep in Toledo/Ohio im vormaligen Cherokee-Werk. Wir haben den Neuling in der Eifel auf Straßen und auf sehr anspruchsvollen Offroad-Parcours gefahren. Der Wagen, der bisher auch von erstaunlich vielen Geschäftsleuten gekauft oder geleast wird, bleibt sich seiner Silhouette treu, absolut neu aber ist der Innenraum,

FCA spricht von der vierten Generation von einem dualen Multitalent mit einem hohen Niveau an Fahrkomfort und unübertroffenen Geländeeigenschaften. Wohl unübertroffen sind auch bei diesem neuen Jeep die zahllosen Möglichkeiten der Konfiguration. Die reichen bis hin zum Abbau von Dach und Türen, dem Umklappen der Frontscheibe nach vorne und und und.

Das Jeep-Entwicklungsteam in Auburn Hills (Michigan) hat unserem Eindruck nach ganze Arbeit geleistet, die Ikone zu erneuern und dabei die legendären Fahreigenschaften auf Straße und abseits, verbunden mit fortschrittlichen Technologien, noch einen Tick zu verbessern. Resultat ist der bislang fähigste Wrangler.

‘go-anywhere’ Jeep 4x4 Fähigkeiten. Konstruiert, um die herausforderndsten Geländestrecken zu meistern, ist der Jeep Wrangler das Resultat aus mehr als 75 Jahren führender Entwicklung von Vierradantriebs-Systemen. Zwei davon sind die beiden Vierradantriebe für den neuen Wrangler: Command-Trac für die Versionen Sport und Sahara, Rock-Trac für die Version Rubicon, das robusteste und fähigste Modell für Fahrten im Gelände. Beide Systeme verfügen über das neue, zweistufige und vollautomatische Selec-Trac Verteilergetriebe für ständiges Überwachen und Management des Motordrehmoments für Vorder- und Hinterräder. Das Command-Trac 4x4-System hat ein zweistufiges Verteilergetriebe mit einem Gelände-Untersetzungsverhältnis von 2,72:1 sowie neu entwickelte, robuste Dana-Achsen vorn und hinten mit einer Antriebs-Übersetzung von 3,45 für den Benzinmotor und 3,73 für die Diesel-Version. Das System arbeitet in vier Betriebs-Modi:
•    2H (Hinterradantrieb mit Straßenübersetzung)
•    4H AUTO (Vollautomatischer, aktiver Vierradantrieb mit Straßenübersetzung)
•    4H Part-Time (Zuschaltbarer, permanenter Vierradantrieb mit Straßenübersetzung)
•    N (Neutral)
•    4L (Permanenter Vierradantrieb mit Geländeuntersetzung).
Der neue Wrangler verfügt über eine ‘shift on the fly’-Technik, die es ermöglicht, bis zu einer Geschwindigkeit von 72 km/h zwischen Hinterrad- (2H) und Vierradantrieb (4H Part-Time) zu schalten. Die Umschaltung von 4H Part Time in 4H Auto ist bei jeder Geschwindigkeit möglich. Unter normalen Fahrbedingungen arbeitet Command-Trac ganz nach Wunsch des Fahrers entweder im Hinterradantrieb (2WD) oder im automatischen Vierradantrieb (4H Auto), der über eine Lamellenkupplung ständig und vollautomatisch die Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse regelt. Beide Modi eignen sich für den Auto-Alltag auf der Straße, in der Stadt oder auf der Langstrecke.

Auf besonders traktionsarmen Oberflächen wie Sand, Matsch, Schnee, Eis oder auf einer nassen Wiese, von der man z.B. einen Pferde- oder Bootsanhänger ziehen möchte, empfiehlt sich die 4H Part Time Position, die – anders als ihre Bezeichnung vermuten lässt – den Vierradantrieb permanent aktiviert, indem die Lamellenkupplung vollkommen geschlossen wird. Alle Räder sind nun ständig mit der gleichen Drehmomentverteilung angetrieben. Für extrem herausfordernde und anspruchsvolle Geländestrecken steht der Modus 4L (Low) mit zusätzlicher Geländeuntersetzung bereit, die das Motordrehmoment vervielfacht.

Die Modellversion Jeep Wrangler Rubicon stellt noch mehr Geländefähigkeit zur Verfügung. Ihr Rock-Trac Vierradantrieb mit zweistufigem Verteilergetriebe und Geländeuntersetzung von 4,0, dazu die weiterentwickelten heavy-duty Achsen Dana 44 und die elektronische Schlupfbegrenzung Tru-Lok machen den Rubicon selbst für extreme Gelände-Trails fit. Zum Rubicon gehört auch eine Achsantriebsübersetzung vorne und hinten von 4,1 für den Benzin- und 3,73 für den Turbodieselmotor. Dass man mit diesem Fahrzeug fast überall hinkommt, wo andere längst passen müssen, ist für Kenner eine Binsenweisheit. Auch durch Wasser bis 76 cm Wattiefe lässt sich das Auto bis 8 km/h problemlosd manövrieren. Der Zweitüter kann 1.500 kg ziehen, der Viertüger deren 2.500.

Authentisches Design. Das Jeep Design-Team gab dem neuen Wrangler eine im Vergleich zum Vorgänger dynamischer gezeichnete und nach unten leicht zulaufende Frontmaske mit den typischen sieben Kühlluftschlitzen, deren äußere die ebenfalls typischen Rundscheinwerfer teilweise integrieren – ganz nach dem Design-Vorbild des legendären Wrangler-Vorfahren CJ-5 aus den 1950er Jahren. Die Kühlermaske ist außerdem im oberen Teil für bessere Aerodynamik leicht nach hinten geneigt. Der neuling baut auf eine seit Jahrzehnten weltbekannte Design-Ästhetik auf, die mit ihren traditionsreichen Jeep-Elementen unmissverständlich und sofort erkennbar ist: von den runden Hauptscheinwerfern zum Kühlergrill mit sieben Lüftungsöffnungen (seven-slot Grill); von den trapezförmigen Radhäusern zu den sichtbaren Scharnieren für Türen und Hauben; von der klappbaren Frontscheibe zum Überrollbügel; von den abnehmbaren Türen zu den Open Air Konfigurationen mit Hard- oder Softtop. Der Jeep Wrangler ist eines von einer maximal Handvoll Automobilen weltweit, die aufgrund ihrer typischen Form sofort erkannt werden. Auch das Karosseriedesign ist daher wieder eindeutig und robust, mit breitem Auftritt und nun abgesenkter Gürtellinie sowie größeren Fenstern.

Die Sahara- und Rubicon-Modelle sind serienmäßig mit LED-Scheinwerfern ausgerüstet. Neue Tagfahrlichter in den Kotflügeln erzeugen eine charakteristische Lichtperipherie neben den Hauptscheinwerfern. In die Tagfahrleuchten sind die LED-Blinker integriert. Traditionelle, quadratische Heckleuchten (kennt man vom Renegade) mit LED-Technik zieren das Heck von Wrangler Sahara und Rubicon.

Die Windschutzscheibe für bessere Aerodynamik stärker nach hinten geneigt und die Vier-Schrauben-Befestigung oben an den A-Säulen erlaubt ein einfaches und schnelles Herunterklappen der Scheibe. Der innere Scheibenrahmen bleibt dabei stehen und hält den Rückspiegel auch bei geklappter Scheibe zur Verfügung. In die Scharniere der leichteren Türen aus hochfestem Aluminium ist die Größe des zum Abnehmen der Türen benötigten Torx-Einsatzes gleich eingestempelt, um dem Fahrer Rätselraten bei der Werkzeugwahl zu ersparen. Alle Wrangler-Modelle haben jetzt in Wagenfarbe lackierte Überrollbügel mit integrierten Haltegriffen.

Individuaisierung. Etliche Open Air-Optionen sowie dutzende verschiedene Dach- und Fenster-Kombinationen machen den Jeep Wrangler zu einem einzigartigen Fahrzeug und erlauben seinen Kunden, aus unzähligen individuellen Konfigurationsmöglichkeiten zu wählen. Als einziges echtes Open-Air 4x4 SUV auf dem Markt bietet das Auto vielfältige Dach-Kombinationen für noch mehr Frischluftvergnügen. Mit einem komplett neu entwickelten und einfach bedienbaren, elektrisch angetriebenen “Sky One Touch”-Faltdach löst er sein Versprechen von Nützlichkeit und Abenteuer ein und erlaubt seinen Passagieren, das ins Hardtop integrierte Stoffdach fast über die gesamte Länge des Innenraumes mit einem einzigen Knopfdruck zu öffnen. Daneben gibt es zwei weitere Dach-Optionen: ein grundlegend neu entwickeltes Premium Sunrider-Softtop sowie ein leichteres, einfach bedienbares Hardtop bestehend aus drei abnehmbaren Teilen.

Für die Sahara-Version ist ein exklusives Overland-Paket verfügbar, das dem Wrangler noch mehr Premium-Ausstrahlung verleiht. Es besteht aus polierten Aluminiumrädern (18“) mit grauen Akzenten und sieben Speichen, hell akzentuierten Kühlluftschlitzen und Scheinwerfer-Einfassungen, einer Reserverad-Hardcover-Abdeckung in Wagenfarbe und einem Overland-Logo. Im Innenraum gefällt das Overland-Paket mit einem edlen, lederbezogenen Armaturenträger und den Sitzen in McKinley-Leder.

Neuer Innenraum. Der Innenraum ist eine Kombination aus authentischem Styling, Vielseitigkeit, Komfort sowie Bedienfreundlichkeit. Materialwahl und Verarbeitung sind in unseren Augen sehr solide. Das von der Tradition des Wrangler inspirierte Cockpit präsentiert sich aufgeräumt und doch unterhaltsam, und nimmt die bewährte horizontale Formensprache aller Armaturenträger der Jeep CJ- und Wrangler Modelle auf. Je nach Modellwahl präsentiert sich das Interieur mit einem unterschiedlichen Finish. Die von Hand mit Leder bezogene Instrumententafel der Overland-Version bietet Soft Touch-Oberflächen und Ziernähte. Funktionale Bedienelemente, darunter die Regler für Klimatisierung und Lautstärke, die Anschlüsse für Mediageräte sowie Ladeports und die Steuertaste für das Start-/Stopp-System sind für schnelle Erkennbarkeit gestaltet und bequem erreichbar. Sämtliche Luft-Ausströmer sind mit Platinum Chrome-Akzenten versehen und strahlen hochwertige Solidität aus. 

Sämtliche Hebel für das Getriebe, das Verteiler-Getriebe sowie die Feststellbremse sind neu gezeichnet. Echte Schrauben auf den Schalthebeln, den Haltegriffen sowie auf den Rahmen um Schaltereinheiten und Bordmonitor unterstreichen, dass das Design-Team beim Wrangler Wert auf Echtheit und Ursprünglichkeit gelegt hat. Das frühere Zünd-Anlass-Schloss ist jetzt einem modernen Motor-Startknopf gewichen. Auf Wunsch gibt es beheiztes Lenkrad und Sitzheizung, verlängerte Armlehnen u.a.m.. .

Das Kombi-Instrument hinter dem Lenkrad weist zwischen Tachometer und Drehzahlmesser je nach Ausstattung oder wahlweise ein 3,5 oder ein 7“ großes TFT-Display auf (Bildschirmdiagonale 8,9 bzw.  17,8 cm). Das ist freilich im Vergleich zu vielen modernen Fahrzeugen von heute etwas klein; dennoch lassen sich um die 100 verschiedene wählbare Anzeige-Konfigurationen aller denkbaren Funktionalitäten gut erkennen. Im Modell Sahara (unsere Empfehlung) dient der 8,4“ große Touchscreen (Bildschirmdiagonale 21,3 cm) als Anzeige und Bedienoberfläche für das bisher fortschrittlichste Uconnect-System in einem Wrangler. Bei diesem Uconnect-System der vierten Generation, das nun prominent über der Mittelkonsole sitzt, haben die Techniker die Mensch-Maschine-Schnittstelle verbessert und die Performance gesteigert: Die neue Anlage fährt schneller hoch, und der Bildschirm erreicht eine sehr ordentliche Auflösung.

Alle Wrangler-Modelle bieten Apple CarPlay und Android Auto. Apple CarPlay ermöglicht die nahtlose Integration des iPhone und spiegelt die Benutzer-Oberfläche des Mobiltelefons auf das Zentraldisplay. So lassen sich Funktionen wie Navigation, Sprachführung, Musik, Siri, Telefonanrufe und das Senden von Textnachrichten bequem auf dem Monitor ansteuern, ohne das Telefon auch nur berühren zu müssen. Android Auto holt das Beste der freilich Computerviren-gefährdeten Google-Technologie während der Fahrt auf den Zentralmonitor des Wrangler und erlaubt simple Handhabe. Unterhalb des Touchscreens finden sich die Schalter für täglich zu bedienende Funktionen wie Klimaregelung und Lautstärke sowie diverse Media-Anschlüsse. Zwei USB-Ports vorne sowie zwei weitere für die Passagiere der zweiten Sitzreihe verbinden Endgeräte mit dem Mediacenter; und es gibt serienmäßig 12 Volt Gleichstrom- und 230 Volt Wechselstrom-Steckdosen.

Im Fahrzeug finden sich clevere Cargo-Lösungen inklusive langlebiger Gepäcknetze, die über die gesamte Türlänge reichen, sowie zahllose Ablagemöglichkeiten für Mobiltelefone. Die jetzt gedämpft herunter schwingender Klappe des Handschuhfaches ist ebenso wie das Fach unter der Mittel-Armlehne abschließbar und sichert so Wertgegenstände besonders dann, wenn das Dach offen ist. Das auf Wunsch erhältliche Cargo-Management-System Trail Rail macht Gepäck einfacher zugänglich und sorgt für Ordnung im Kofferraum. Zu den praktischen Verstaumöglichkeiten gehört auch ein Organizer für die Schrauben des Hardtops und der klappbaren Windschutzscheibe im Kofferraum sowie ein Werkzeugsatz mit Bedienungsanleitung in der Armlehne zwischen Vordersitzen.
 
Neue Antriebe. Die Kunden haben die Wahl zwischen zwei neuen Vierzylinder-Reihenmotoren – dem 2.2 MultiJet II Turbodiesel und dem 2.0 Turbo-Benzinmotor, der später im Jahr verfügbar sein wird. Beide Motoren sind stets mit einem Achtgang-Wandlerautomatik-Getriebe verbunden, das das bisherige mit fünf Gängen ersetzt. Der neue 2.2 MultiJet-Motor leistet im Wrangler 147 kW (200 PS) bei 3.500 Umdrehungen pro Minute und liefert ein Drehmoment von bis zu 450 Newtonmetern bei nur 2.000 Umdrehungen pro Minute. Der Motor verfügt außerdem über Stopp-Start (ESS) Technologie. Der neue Turbodiesel erfüllt die RDE Euro 6d Temp Standards.
Der vollkommen neu entwickelte, zwei Liter große Reihenvierzylinder-Benzinmotor steht für 200 kW (270 PS) Leistung bei 5.250 Umdrehungen pro Minute sowie 400 Newtonmeter Drehmoment bei 3.000 Umdrehungen pro Minute und verfügt über Start-Stopp-Technologie. Das serienmäßige achtstufige Automatikgetriebe arbeitet sehr geschmeidig und agiert sehr schnell. 

Fortschrittliche Sicherheitssysteme. Die neuen Modelle haben mehr als 75 Funktionen für aktive und passive Sicherheit an Bord hat. Die wichtigsten sind Totwinkel-Warner, hintere Querbewegungs-Erkennung, Rückfahrkamera mit dynamischen Führungslinien, elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) mit Überschlagsvermeidung sowie vier Airbags.

Preis: Der 2.2 CRD in der Version Sahara kostet als Viertürer 47.058 Euro + die Kosten für das Luxuspaket Overlander. Alles in allem haben wir den Eindruck, dass dieser neue Jeep ein komfortables und langstreckentaugliches Fahrzeug ist. Was uns nicht ganz so gut gefallen hat ist die etwas zu geringe Sitzauflage und die viel zu zähe Reaktion des Navis von hell auf dunkel und umgekehrt, wenn man z.B. durch einen Tunnel fährt; dann braucht es tatsächlich bis zu 20 Sekunden, bis der Bildschirm wieder auf augenfreundlichere Helligkeit umsteigt. Ach ja, wissen muss man natürlich auch, dass es zum Verstellen der Rückenlehne seitliche Schlaufen gibt. Quelle: FCA / Jeep / DMM