Joon – Ende nach nur einem Jahr

Benjamin Smith, neuer kanadischer CEO von Air France-KLM, sieht im Fortbestehen der erst vor einem Jahr ins Leben gerufenen Zwittermarke Joon keinen Sinn. Er will das Aus der jüngsten Air France-Tochter. Noch ist der Beschluss nicht durch den Aufsichtsrat.

Der Hybrid zwischen klassischer Airline und Billigfluggesellschaft war am 01. Dezember 2017 mit großem Tamtam gestartet. Laut Air France ähnelt der Name Joon dem französischen Wort jeune („jung“), ist „kurz, schlagkräftig und international“ und markiert eine „Lifestyle-Marke“ für ein weltweites Publikum. Mit dem ambitionierten Projekt zielte Air France auf die Generation Y, also 18 bis 35-Jährige. Als Konkurrenz betrachteten das vorhergehende Management die Langstrecken-Günstigflieger Level und Norwegian. Angeflogene Destinationen sind Berlin, Barcelona, Lissabon und Porto. Außerdem werden mit älteren A340 Langstrecken bedient.

Smith vermisste eine klare Strategie hinter Joon. Der Carrier konnte mit abgeschriebenen Flugzeugen und neu rekrutierter FlugbegleiterInnen mit geringeren Löhnen zwar zu etwas niedrigeren Betriebskosten als Air France fliegen, wobei die Piloten die gleichen Gehälter enstreichen wie ihre AF-KLM-Kollegen. Möglicherweise wird Joon in die holländische Billig-Tochtergesellschaft Transavia integriert. Quelle: Le Figaro / aerotelegraph.com / DMM