Junge Flugbegleiter bekommen bei American Airlines keine Mahlzeiten

American Airlines (Sitz in Dallas Fort Worth) weigert sich, neu eingestellten FlugbegleiterInnen kostenfreie Mahlzeiten bereitzustellen, die lange Arbeitstage in der Luft verbringen. Diese jungen Stewardessen und Stewards werde gezwungen, sich bei einer von mehreren „Zwischenlandungen“ teure Lebensmittel in den Flughafenterminals zu kaufen.

Die US-Flugbegleiter-Gewerkschaft „Association of Professional Flight Attendants (APFA)“ findet dieses Verhalten unwürdig. Sie kritisiert auch, dass altgediente Besatzungsmitglieder bis zu 92 US-Dollar pro Stunde verdienen, neu eingestellte Flugbegleiter hingegen bekämen nur ein Drittel. Die APFA beklagt,  dass junge FlugbegleiterInnen buchstäblich „ums Überleben kämpfen“ und dass die Sorge, an einem langen Arbeitstag mit mehreren Flügen nichts zu essen zu finden, ein weiterer Stressfaktor für sie sei. APFA spricht von einem schmutzigen kleinen Geheimnis innerhalb der US-amerikanischen Luftfahrtindustrie, dass Neulinge der Kabinencrews derart schlecht behandelt werden, noch dazu Garantie dafür haben, wie viele bezahlte Flugstunden sie von einem Monat zum anderen bekommen werden.

Viele junge FlugbegleiterInnen sind gezwungen, weite Strecken national und international zu pendeln. Sie verbringen Tage außer Haus und schlafen in sogenannten „Crash-Pads“, wo mehrere Etagenbetten in kleinen „Schlafzimmern“ hineingepresst sind, in denen sich Besatzungsmitglieder verschiedener Fluggesellschaften zwischen ihren Aufgaben aufhalten.

Kurioserweise bietet American Airlines auf Langstreckenflügen, die hauptsächlich von besser bezahlten älteren FlugbegleiterInnen besetzt sind, kostenlose Mahlzeiten für die Besatzung an. Auf Inlandsflügen und kürzeren internationalen Flügen gibt es jedoch keine Mahlzeiten für die Kabinenbesatzung.

Im Rahmen äußerst kontroverser Vertragsverhandlungen hat APFA American Airlines aufgefordert, für alle Flugbegleiter, die an Diensttagen acht Stunden oder mehr arbeiten, Mahlzeiten bereitzustellen. Die Fluggesellschaft wies die Anfrage jedoch kürzlich mit der Begründung zurück, sie sei nicht daran interessiert, den Status quo zu ändern. American Airlines hat sich auch geweigert, die Tagessätze für FlugbegleiterInnen zu erhöhen, um bei Zwischenstopps Essen und Getränke zu kaufen, obwohl die Inflation die Preise vor allem in Europa immer weiter in die Höhe treibt.

Am Mittwoch, 14. September 2023 wurde bekannt, dass American Airlines Flugbegleitern eine Erhöhung ihres Stundensatzes um 11 % anbieten will, eine Anpassung an die Gehälter des Konkurrenten Delta. Die Flugbegleitergewerkschaft lehnte den Vorschlag jedoch ab und erklärte, sie wolle für ihre Mitglieder eine Gehaltserhöhung von mindestens 35 % sowie eine Reihe weiterer Zulagen. Quelle: DMM