Käufer für Jet Airways gesucht

Die indische private Jet Airways, mit einem Milliardenberg an Schulden, soll verkauft werden. Ein Gläubigerkonsortium sucht nach Unternehmen, die sich das Risiko einer Teil- oder Ganzübernahme antun wollen. U.a. soll auch die Lufthansa angesprochen worden sein.

Jet Airways hat seit Januar ihre Rechnungen nicht bezahlt, Kredite und Leasingraten nicht bedient. Auch Löhne für die Angestellten bleibt Jet schuldig. Insgesamt belaufen sich die Schulden auf mehr als 1,2 Mrd. US-Dollar. Die Leasinganbieter haben dem Carrier schon einen Großteil seiner Flugzeuge weggenommen. Seit Jahresbeginn ist die Flotte von 119 auf nur noch 26 Maschinen geschrumpft.

Vor wenigen Tagen erst trat Firmengründer Naresh Goyal auf Druck der staatlichen indischen Bank zurück. Im Rahmen der finanziellen Sanierung wurden Schulden in Anteile umgewandelt. Seither besitzt ein Gläubigerkonsortium unter Führung der State Bank of India mit 50,5 % die Mehrheit an der indischen Fluggesellschaft. Unterdessen hat das Konsortium die Suche nach einem neuen Besitzer für einen Anteil von zwischen 31,5 und 75 % aufgenommen, so das Nachrichtenportal Livemint. Am Montag, 08. April 2019 wurde der Verkaufsprozess offiziell gestartet. Bis Mittwoch, 10. April 2019, können Interessierte demnach nicht-bindende Gebote abgeben. Die Frist ist sehr, sehr kurz und hängt damit zusammen, dass die Liquiditätslage von Jet Airways nach wie vor angespannt ist.

Wie Livemint schreibt, hat das Konsortium mehrere potenzielle Investoren aus und von außerhalb der Branche angefragt. Zu den Kontaktierten gehören offenbar Air France-KLM, Delta Air Lines, Lufthansa sowie aus der Finanzbranche Blackstone. Auch gemeinsame Gebote sind erlaubt, jedoch dürfen maximal drei Interessenten zusammen bieten und dabei darf keiner weniger als 15 % übernehmen, so das Portal. Ob sich die Lufthansa das antun will, erscheint höchst fraglich. Gerüchte zum Thema Jet Airways will sie nicht kommentieren. Quelle: Times of India / DMM