Kanzlerin erlebte "Notlandung" in Köln

Die “Konrad Adenauer II”, ein A340-300 der Flugbereitschaft des Bundesninisteriums der Verteidigung, musste am Mittwoch auf dem Flug zum G20-Gipfel nach Buenos Aires (Argentinien) über den Niederlanden umkehren und in Köln-Bonn landen. An Bord waren Bundeskanzlerin Angela Merkel und eine Delegation mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Medien, die ihre Geschäftsreise unplanmäßig abbrechen durften.

Die Piloten meldeten über den Niederlanden elektronische Problene, nachdem der Vierstrahler schon gut eine Stunde in der Luft war. Der Airbus war in Berlin gestartet. Tatsächlich war die gesamte Kommunikationsanlage ausgefallen, was äußerst selten vorkommt. Der A340 ließ große Mengen Kerosins über dem Atlantik ab, um das notwendige niedrigere Landegewicht zu bekommen. Umgehend war eine Ersatzmaschine nach Köln-Bonn beordert worden, um die gestrandete Truppe aufzunehmen. Auf dem G20-Gipfel will Merkel sich u.a. mit Russlands Präsident  Vladimir Putin treffen und mit ihm über die Konflikte in Syrien und der Ukraine sprechen. Am Freitagmorgen gegen 04.30 Uhr flogen Merkel und Vizekanzler Olaf Scholz mit einer anderen Maschine der Flugbereitschaft der Luftwaffe nach Madrid und von dort mit einem Linienflug der Iberia nach Buenos Aires weiter. Dort wird sie gut zwölf Stunden zu spät ankommen. In Argentinien wundert man sich über das Hochtechnologieland Deutschland, das noch nicht einmal seine Regierungsflotte im Griff zu haben scheint.

Konrad Adenauer ist der Taufname von bislang zwei Flugzeugen der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung und dient dem Bundespräsidenten, dem Bundeskanzler, den Bundesministern sowie den Präsidenten des Bundestages, des Bundesrates und des Bundesverfassungsgerichts als Transportmittel. Namensgeber ist der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Konrad Adenauer.

Die aktuelle Maschine mit dem Taufnamen Konrad Adenauer wurde im April 2011 in Dienst gestellt. Es handelt sich dabei um einen A340-300, den das Verteidigungsministerium für kleines Geld 2009 der Lufthansa abgekauft hat. Die Langstreckenmaschine wurde nach zehn Jahren im regulären Liniendienst durch Lufthansa Technik in Hamburg in 21 Monaten zum Regierungsflugzeug umgebaut. Die Non-Stop-Reichweite beträgt 13.500 Kilometer; dabei können 143 Passagiere befördert werden. Mitte 2013 wurde in den Vereinigten Staaten ein laserbasiertes Abwehrsystem gegen infrarotgelenkte Raketen nachgerüstet. Das Design der Kabine ist „zeitlos elegant und repräsentativ“. Seit der Verlegung an den Sitz der Flugbereitschaft am Flughafen Köln ist sie als 16+01 registriert. Es handelt sich um das 2000. ausgelieferte Flugzeug von Airbus. DMM