Die VDIK-Mitglieder, also die Auto-Importeure, werden bis zum Jahresende rund 1,1 Mio. Pkw in Deutschland absetzen, das sind etwa 60.000 Fahrzeuge mehr als 2022. Die internationalen Hersteller konnten also spürbar am Marktwachstum teilnehmen. Der VDIK-Marktanteil liegt 2023 bei rund 39 %. Vier von zehn neuen Autos in Deutschland tragen somit das Logo einer internationalen Marke.
Bei den Elektrofahrzeugen haben sich hat sich die Veränderungen beim Umweltbonus deutlich bemerkbar gemacht. Plug-In-Hybride erhalten seit Anfang des Jahres keine Kaufförderung mehr. Die Käufer haben darauf reagiert, die Plug-In-Hybrid-Zulassungen sind dagegen wie erwartet eingebrochen. 2023 werden voraussichtlich nur noch 170.000 neue Plug-In-Hybride registriert, 53 % weniger als im Vorjahr. Ihr Anteil am Gesamtmarkt sinkt damit auf 6 %, 2022 waren es 14 %. Gleichzeitig wurden deutlich mehr vollelektrische Autos gekauft. Die reinen Stromer legen 2023 um 16 % auf 545.000 Einheiten zu. Ihr Anteil am Gesamtmarkt klettert damit auf 19 %.
Beim Blick auf die verschiedenen Kundengruppen hat sich das Bild gegenüber 2022 gewandelt. Das Privatkundengeschäft lief im Vergleich zum wachsenden Gesamtmarkt eher schleppend. Die Zahl der privaten Neuzulassungen bleibt nach VDIK-Prognose 2023 nur in etwa stabil, das heißt die Privaten nehmen an der Steigerung des Marktes nicht teil. Der Privatanteil sinkt damit von knapp 36 % im Vorjahr auf gut 32 %. Die Privatkunden reagieren offenbar empfindlich auf Inflation und hohe Zinsen. Im Autohandel ist sogar von einem Privatkäufer-Streik die Rede. Ob Premium- oder Massenhersteller, sie bleiben in Bezug auf die privaten Kunden auf ihren Fahrzeugen sitzen.
m Gegensatz dazu waren die Flottenkunden wesentlich kauffreudiger. Die Verkäufe an echte gewerbliche Kunden legen voraussichtlich um 14 %. zu. Die Flotten kommen damit auf einen Marktanteil von knapp 35 % und überholen die Privaten als wichtigste Kundengruppe. Die Neuzulassungen des Kfz-Gewerbes legen voraussichtlich um 10 % zu, die der Kfz-Vermieter um 19 %. Diese beiden Kanäle sind die wesentliche Quelle für das Angebot an jungen Gebrauchtwagen. Insgesamt wechseln 2023 voraussichtlich rund 420.000 junge Gebrauchte die Besitzer, das ist ein ganz leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Damit erreicht der Markt für diese maximal ein Jahr alten Fahrzeuge nur rund die Hälfte des Vorkrisenniveaus, eine unmittelbare Folge der dauerhaften Schwäche des Neuwagenmarktes. Für das Jahr 2023 erwartet der VDIK ein Neuzulassungswachstum von 7 %, das vom Abbau des Auftragsbestands gestützt wurde. Die Kunden haben weniger Neufahrzeuge bestellt. Quelle: VDIK / DMM