Kein Bonus für träge Bahnmanager

In Großbritannien ist noch eine ganze Reihe Bahnmagistralen nicht unter Fahrdraht. Und auch viele Gleisanlagen müssten dringend erneuert werden. Aktuell hat die Regierung bekannt gegeben, dass sie einige der Ausbauprojekte zeitlich verzögern muss, weil sie viel teurer kommen als geplant. In diesem Zusammenhang zieht der Verkehrsminister finanzielle Konsequenzen, die die lahmar... Bahnmanager zu spüren bekommen.

Großbritanniens Verkehrsminister Patrick McLoughlin bestätigte, dass steigende Kosten und Fehler bei der Planung der ursprünglich auf 3,8 Mrd. £ taxierten Investitionen die Planungen für den Ausbau wichtiger Schienenstrecken unannehmbar gemacht hätten. McLoughlin fordert eine geänderte Strategie für die Verbesserung des Schienennetzes. Vorübergehend auf Eis gelegt werden müssen wegen der Planungs- und Kostenprobleme deshalb die Elektrifizierung der Midland Mainline zwischen London und Sheffield und der des Abschnitts Leeds – Manchester im Zuge der Trans-Pennine-Route. Hingegen soll die Great Western Linie von London nach Swansea als Top-Priorität behandelt und zügig unter Fahrdraht kommen.  

McLoughlin kritisierte das Management von Network Rail und verkündete, dass der gegenwärtige London Transport Commissioner Sir Peter Hendy den Vorsitz beim Netzbetreiber Network Rail von Richard Parry-Jones übernehmen wird, der zurücktritt. Die Macher beim Schienennetzbetreiber hätten die Komplexität des Ausbaus der wichtigen Bahnmagistralen vollkommen unterschätzt. Die dafür notwendigen Unterlagen lokaler Behörden wären viel zu spät eingegangen und die bauliche Realisierung läge weit außerhalb des Zeitrahmens. Sämtliche Probleme hätten die Manager vorhersehen können, wetterte der Transportminister und kündigte den Verantwortlichen eine angemessene Strafe an: Sie werden alle keinen Penny an Bonus für das abgelaufene Jahr erhalten. Quelle: BBC / DMM