Keine Fernzüge über den Flughafen München

Mit der Neufahrner Kurve (eröffnet im Dezember 2018) und der geplanten Walpertskirchener Spange in Kombination mit der Erweiterung des Erdinger Ringschlusses sind bzw. werden nach Angaben der Bundesregierung "die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine Anbindung des Flughafens München an das Fernbahnnetz geschaffen". Das geht aus der Antwort der Regierung (19/11034) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/10607) hervor. Dennoch soll MUC keine Fernzüge sehen.

Die derzeitigen Angebotskonzepte im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) beinhalteten eine Bedienung des Flughafens einerseits mit den beiden S-Bahn-Linien 1 und 8, andererseits mit den Flughafenexpresszügen aus Richtung Regensburg und Landshut, die auch von Geschäftsreisenden bestens angenommen werden. Deshalb wird das Angebot auch erweitert (DMM berichtete). Die Flughafenexpresszüge sollen künftig in Richtung Mühldorf und Salzburg verlängert werden, schreibt die Regierung. Ein darüber hinausgehendes, vertaktetes Angebot im Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) werde nach aktueller Einschätzung indes nicht wirtschaftlich zu betreiben sein. "Es ist daher für den Planfall kein SPFV vorgesehen", heißt es in der Vorlage.

Fernverkehr über den MUC hätte es sehr wohl geben können, hätten die Planer der Bahn und des Airports vor etwa 30 Jahren nicht geschlafen. Denn beiden Seiten haben einen möglichen Anschluss des seinerzeit ebenfalls geplanten Münchner Flughafens im Erdinger Moos an die damals noch nicht realisierte Schnellstrecke Nürnberg-München buchstäblich verschlafen. Ein Schleife wie im Fall Flughafen Köln hätte auch in München realisiert werden können, womit ICE aus Richtung Nürnberg über den MUC und weiter ins Stadtzentrum zum Hauptbahnhof hätten fahren können. Nun scheint der Zug im wahrsten Sinn des Wortes abgefahren zu sein. Quelle: Bundestag / DMM