Keine Flüge mehr nach La Palma

Der gesamte internationale Airport von La Palma in der Gemeinde Mazo entlang des Küstenstreifens ist von Vulkanasche bedeckt. Deshalb ist aller Flugverkehr zur Insel für unbestimmte Zeit unterbrochen, wie der Flughafen-Betreiber Aena mitteilte. Die Fluggesellschaften Binter und Canaryfly hatten schon am Mitwoch, 06. Oktober 2021, angekündigt, dass sie die Insel vorerst nicht mehr anfliegen würden.

La Palma, eine der zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln vor der Nordwestküste Afrikas kommt nicht zur Ruhe. Nach dem Vulkanausbruch vor zweieinhalb Wochen hat nun ein sehr heftiger Erdstoß der Stärke 4,3 die Insel erschüttert. Ein neuer Lavastrom ergoss sich zudem über bislang verschonte Plantagen. Es war der heftigste Erdstoß seit dem Vulkanausbruch vor zweieinhalb Wochen, teilte das spanische Seismologische Institut mit. Laut der Regionalbehörden entstand zudem ein Nebenstrom der Lava. Bisher verschonte Flächen seien dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden. Plantagenarbeiter und Wissenschaftler wurden möglichst schnell in Sicherheit gebracht.

Die Lava hat seit Beginn des Ausbruchs nach amtlichen Angaben mehr als 1-000 Gebäude zerstört. Etwa 6.000 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. In der Landwirtschaft und an der Infrastruktur gibt es große Schäden. Touristen bleibt für An- und Abreise nur noch der Seeweg. Die Fähren sind etwa vier Stunden bis zur nächst größeren Nachbarinsel Teneriffa unterwegs, wo der Flugverkehr normal läuft.

Die Behörden riefen Menschen in der Nähe des Vulkans auf, wegen des Ascheregens möglichst zuhause zu bleiben und im Freien eine FFP2-Maske und eine Schutzbrille zu tragen. Bei der Asche handelt es sich um kleine Splitter erkalteten Magmas, die der Vulkan in die Luft geschleudert hat und die auf der Haut wie feine Nadelstiche zu spüren sind, wie die Zeitung "La Vanguardia" berichtete. Der Vulkan im Süden der Insel war am 19. September erstmals seit 50 Jahren wieder ausgebrochen. Wie lange er aktiv bleiben würde, konnten Vulkanologen nicht sagen. Quelle: ard / DMM