Keine Flüge mehr von und nach Großbritannien...

...dieses Szenario ist nicht undenkbar. Der sich anbahnende ungeregelte Austritt Großbritanniens aus der EU zum Jahresende 2020 könnte Fluggesellschaften und Reisende hart treffen. Im schlimmsten Fall käme der Flugverkehr zwischen der Insel und dem Kontinent zum Erliegen. Im Moment (Corona) wäre das angesichts ohnehin stark geschrumpfter Verbindungen nicht ganz so schlimm, hätte aber böse Folgen in wieder besseren Zeiten.

Ein harter Brexit mit einem No-Deal Szenario, wie es UK‘ Premierminister Boris Johnson am Donnerstag im britischen Fernsehen andeutete, wird immer wahrscheinlicher. im TV ließ Premier Johnson wissen, er habe kaum Erwartungen an ein Abkommen mit der EU. Bis Sonntag soll es nun eine Entscheidung geben. London wie Brüssel bereiten sich aber auf den No-Deal-Brexit vor. Und sollte es in diesem Zusammenhang nicht zu einer erneuten Verlängerung der schon mehrfach verlängerten Übergangsregelung für die Luftfahrt kommen, müssten alle Flieger von Kontinentaleuropa nach UK und umgekehrt am Boden bleiben. Ein Horrorszenario insbesondere dann, wenn das Geschäftsreisebusiness wieder anlaufen sollte.

Hintergrund ist der Luftverkehrs-Binnenmarkt der Europäischen Union. Seit den 1990er Jahren darf etwa eine irische Fluggesellschaft auch Flüge innerhalb Spaniens anbieten – oder eine britische Airline Flüge von Berlin nach Mallorca. Zuvor waren auf Auslandsflügen nur Gesellschaften der jeweiligen Start- und Zielländer zugelassen. Die neue Freiheit machte den Boom der Billigflieger möglich. Heute fliegen Ryanair, Easyjet & Co. wie selbstverständlich ab Deutschland zu ausländischen Zielen. Sollte es zum No-Deal-Auftritt Großbritanniens kommen, würde Großbritannien am 31.12.2020 aus der EU und dem gemeinsamen Flugmarkt ausscheiden. Britische Fluggesellschaften könnten dann Rechte für Flüge innerhalb der EU verlieren.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnte am Donnerstag (10. Dezember), dass es, selbst wenn in den kommenden Tagen ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU erreicht wird, keine Garantie dafür gibt, dass es rechtzeitig zum 01. Januar 2021 ratifiziert wird. Deshalb plant die Präsidentin der EU-Kommission eine erneute Verlängerung der Übergangsregelung für die Bereiche Luftverkehr und Flugsicherheit. Quelle: EU / DMM