Kia XCeed und SW im Test

Was Kia als Importeur hier zu Lande zaubert, ist schon beachtlich. Beispiel: Die Ceed-Baureihe. Wir hatten die Plug-in-Versionen des XCeed 1.6 GDI PHEV DCT in der Platinum-Ausstattung und des Ceed Sportswagon 1.6 GDI PHEV als „Spirit“ zum Test. Beide sind im Segment der Kompaktfahrzeuge – Der XCeed als fünftüriger Crossover – nicht nur eine optische Augenweide, sondern auch technisch up-to-date. Und in Sachen Qualität brauchen diese Modelle keinen Vergleich mit Fahrzeugen deutscher Autobauer scheuen.

Der Kia Ceed SW ist optisch ebenfalls sehr gelungen und als Plug-in-Hybrid für Firmenkunden eine sehr gute Empfehlung. Foto: G Zielonka

Kia's XCeed PHEV sieht verdammt gut aus und ist auch ein hoch attraktiver Geschäftswagen. Foto: G. Zielonka

Die Kombiversion ist als PHEV vor allem für Flotten interessant, die eine Abkehr von Dieselfahrzeugen planen. Bemerkenswert aus unserer Sicht: Sowohl mit dem XCeed PHEV als auch mit dem Sportswagen-Halbstromer haben wir jeweils elektrische Reichweiten von nahezu 60 km erreicht. Das ist uns bis dato noch mit keinem deutschen vergleichbaren Fahrzeug gelungen. Bei vergleichsweise hohen urbanen Alltags-Fahranteilen mussten wir mit beiden Fahrzeugen innerhalb vier Wochen insgesamt nur ganze zweimal an eine Tankstelle. Und auch dort war die Überraschung groß: Beide Fahrzeuge erweisen sich als außerordentlich sparsam.  

In der besonders hart umkämpften Kompaktklasse spielen XCeed und die Kombivarianten eine starke Rolle. Beide sind sehr moderne und weitgehend komplett ausgestattete Fahrzeuge, gerüstet für alle Bedürfnisse heutiger automobiler Geschäftsreisender. Der Antrieb bei beiden Modellen besteht aus einer 8,9 kWh Lithium-Polymer-Batterie, einem 44,5 kW starken E-Motor sowie 1.6 l GDI Benziner mit 6-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe. Zusammen macht das 103,7 kW bzw. 141 PS Leistung bei E-typischer starker Beschleunigung (Voraussetzung ist natürlich eine ausreichend geladene Batterie).  

Natürlich mag es Geschmackssache sein, ob man eher zum fünftürigen Crossover neigt, ein ein Mix aus Schrägheck-Limousine, sportlichem Coupé und klassischem SUV oder zum Kombi, der aus unserer Sicht auch attraktiv designt ist. Der Crossover unterscheidet sich u.a. vom Kombi durch auch durch die dunkle Kunststoff-Beplankung um die Radhäuser und eine Art Unterfahrschutz am Heck. Und der Lufteinlass an der Front ist etwas größer als beim Sportswagen und der Grill ist etwas schmaler geraten. Dass er keinen Vierradantrieb hat, störte uns nicht. Spürbar aber ist im Vergleich zum Kombi die etwas höhere Sitzposition

Beeindruckend auch das Interieur, das einem modernen, ergonomischen Architekturkonzept folgt. Die Materialauswahl (viel Softtouch), die Haptik, die Anordnung der Instrumente, alles ist stimmig und von erstaunlich hoher Qualität. Da ist kein Unterschied mehr zu den deutschen Platzhirschen zu spüren. Das Armaturenbrett hat ein horizontal ausgerichtetes Layout und bietet durch seine schlanke Form ein größeres Blickfeld und mehr Kniefreiheit für Fahrer und Beifahrer. Oben in der leicht zum Fahrer geneigten Zentralkonsole befindet sich der freistehende Touchscreen, über den Apple CarPlay oder per Android Auto auch Smartphone-Funktionen bequem bedient werden können. Das 12,3“ digitale Cockpit stellt in gestochen scharfer Qualität die Rundinstrumente und den Energiefluss des Hybridsystems dar. Außerdem sieht man den Fahrmodus, Batteriezustand oder die verbleibende Energie. Aber auch die Informationen des Bordcomputers lassen sich zentral platziert abrufen.

Durch die breitere Karosserie ist das Platzangebot vor allem im Fond gewachsen, auch im Crossover. Überhaupt ist das  Platzangebot vorn überaus großzügig. Und selbst im Fond ist trotz der coupéartig abfallenden Dachparte genügend Platz selbst für groß Gewachsene.

XCeed und Sportswagon sind als Plug-in-Hybride unglaublich gut gelungen. Sie bieten sehr ordentliche Kurz- und Langstreckenverhalten. Seitenhalt und Komfort der Sitze lassen keine Wünsche offen. Als feine Sache empfanden wir den serienmäßigen Stauassistenten, der uns bei stockendem Verkehr ein wichtiger Helfer war. Überhaupt boten beide Modelle eine Reihe von Sicherheitsassistenten, darunter als Standard ein Frontkollisionswarner mit Notbremsassistent. Gute Dienste erweisen natürlich auch Spurwechselassistent, Querverkehrwarner und Verkehrszeichenerkennung.

Die Lenkung arbeitet präzise und direkt, der Federungskomfort erschien uns beim Crossover einen Tick härter, wenngleich er dennoch komfortabel ist.

Der XCeed steht in Sachen Praktikabilität dem Kombi kaum nach. Die Kofferräume beide Wagen sind nicht ganz aber ziemlich identisch. Und sie lassen sich auch leicht beladen. Erst recht, wenn man dies freihändig tun kann und die Heckklappe sich automatisch öffnet.

Unser Fazit: Beide Modelle sind eine wirklich gute Empfehlung auch für die gewerbliche Klientel. Zumal sie mit 6.750 Euro Innovationsprämie hoch interessant werden, ob gekauft oder geleast. Wir würden allein aus optischen Gründen den XCeed vorziehen. Das Crossover-Coupé-Design ist eines der attraktivsten im Markt mit fließender Silhouette, markanten Stoßfängern, dem geschlossenen Kühlernase-Grill und dem Ice Cube-LED-Tagfahrlicht. Quelle: DMM