Kleiner Knirps bekam im Flugzeug Wein statt Wasser

Cathay Pacific musste sich bei den Eltern eines dreijährigen Kindes entschuldigen, dem auf einem Flug von Hongkong nach London Heathrow versehentlich ein Glas Weißwein serviert worden war. Die öffentliche Entschuldigung erfolgte, nachdem die Eltern an die Öffentlichkeit gegangen waren.

Ein Dreijähriger bekam auf einem Flug von Cathay Pacific von Hongkong nach London versehentlich ein Glas Wein statt Wasser serviert. Die Eltern machten daraufhin ein wahres Fass auf... Foto Unsplash

Das Ehepaar flog mit dem kleinen Buben vor zwei Wochen in der Business Class von Cathay Pacific, als sich der Vorfall ereignete. Zurück in Hongkong  erzählten die Eltern die Geschichte der South China Morning Press, nachdem die Airline aus der Sonderverwaltungszone ihnen weder mitgeteilt hatte, wie es zu dem Fehler mit der Verwechselung Wein statt Wasser kam, noch Details dazu lieferte, wie sie ähnliche Vorfälle in Zukunft verhindern würde.

Der Vorfall mit der Getränkeverwechslung ereignete sich kurz nach dem Start von Cathay-Pacific-Flug CX255 am 24. April 2025, als die Flugbegleiter Tabletts für das abendliche Hauptessen verteilten. Der dreijährige Junge saß auf einem Fensterplatz und sein Vater auf der anderen Seite des Ganges auf einem Mittelplatz, nahe aber nicht direkt neben seinem kleinen Sohn. Dem Kind wurde von einer Flugbegleiterin ein Hühnchengericht mit einem vermeintlichen Glas Wasser serviert. Doch kurz darauf beschwerte sich das Kleinkind bei seinen Eltern, dass das Wasser sauer schmecke. Vater und Mutter nahmen einen Schluck und stellten fest, dass es sich tatsächlich um Weißwein handelte.

Die Eltern, sichtlich schockiert, verlangen daraufhin Antworten von den Flugbegleitern  und medizinisches Fachpersonal wird gerufen. Angesichts der Beschwerde des Ehepaars entschuldigte sich die Flugbegleiterin, der das Missgeschick passiert war,  und sie tauschte das Glas Wein gegen ein Glas Wasser. Den Eltern genügte die Entschuldigung nicht und sie beschwerten sich beim zuständigen Purser. Der Vorfall eskalierte und es wurde der US-Medlink-Rettungsdienst per Satellitentelefon informiert. Der diensthabende Arzt im Medlink-Kontrollzentrum in Phoenix/Arizona sagte den Eltern, es liege kein medizinischer Notfall vor und es sei auch nichts zu tun. Auch diese Antwort reichte den Eltern nicht und so wurde denn über die Lautsprecheranlage des Flugzeugs ein Arzt angefordert. Ein französischer Arzt meldete sich und versuchte die Familie zu beruhigen mit dem Hinweis, dass in seiner Heimat Frankreich Kinder ab fünf Jahren geringe Mengen Alkohol konsumieren dürfen und er nicht glaube, dass ihrem Kind etwas passiert sei. Selbst dieses beeindruckte die Familie wenig. 

Gegenüber den Zeitung SCMP beklagte sich das Ehepaar, dass ihr kleiner Sohn während des gesamten Flugs nicht ausreichend betreut worden sei. Vielmehr vermittelte die Kabinenbesatzung den Eindruck, als wollten sie sich der Verantwortung entziehen. In der Zeitung war sodann zu lesen, das Ehepaar wisse, 

dass Alkoholkonsum bei Kleinkindern neurologische, entwicklungsbedingte und physiologische Folgen haben kann, die sich möglicherweise nicht sofort zeigen. Und sie verlangten eine um fassende medizinische Untersuchungen bei Kinderärzten. 

Auf Anfrage der Zeitung musste sich Cathay Pacific entschuldigen, ließ aber zugleich wissen, dass die Crew professionellen medizinischen Rat eingeholt und den Zustand des Kindes während des restlichen Fluges überwacht hatte. „Wir werden die Familie weiterhin unterstützen und betreuen“, hieß es in einer Erklärung der Fluggesellschaft. Auf die Beschwerde der Mutter teilte Cathay Pacific mit, dass alle Flugbegleiter daran erinnert wurden, wie wichtig es ist, die Essensbestellungen vor dem Servieren an die Passagiere zu überprüfen.

Tatsächlich sollen sich die Flugbegleiter des CP-Flugs über alle Maßen um diese Familie gekümmert haben. Im vorliegenden Fall scheint es zu einem einfachen Fehler gekommen. Das falsche Getränk wurde auf ein Tablett gestellt und nicht von der Flugbegleiterin abgeholt, die es servierte. Glücklicherweise trank das Kind nur ein oder zwei Schlucke Wein, wenn überhaupt. 

Als die Eltern des Kindes Bedenken äußerten, schien die Crew natürlich alles zu tun, um sicherzustellen, dass das Kleinkind die medizinische Versorgung erhielt, die die Eltern für erforderlich hielten. Es ist vielleicht etwas schade, dass der Arzt ausgerechnet Franzose war, der noch dazu irritiert über die heftige Reaktion der Eltern war, die ein „wahres Fass aufgemacht hatten“. Abgesehen davon ist es nur richtig, dass Cathay Pacific seine Prozesse laufend überprüft und das Kabinenpersonal daran erinnert, die richtigen Speisen und Getränke zu servieren. Quelle: SCMP / DMM