KLM setzt Rotstift beim Personal an

Auch bei KLM läuten die Alarmglocken; denn die Hoffnung auf eine zügige Erholung mit mehr Flugbuchungen scheint sich nicht zu erfüllen. Das hat Konsequenzen für zunächst bis zu 5.000 Angestellte, die nicht mehr gebraucht werden. Denn das Management glaubt nicht mehr an einen stärkeren Aufschwung.

Bei KLM läuft das Geschäft nur schleppend an. Deshalb wird der Rotstift beim Personal angesetzt. Foto: KLM

Im Q2 2020 sind bei ei KLM die Passagierzahlen um 95 % eingebrochen, eine Zahl, die wir auch von anderen Airlines kennen. Nur knapp 500.000 Passagiere wurden in den Monaten April bis Juni gezählt. Im Vorjahreszeitraum waren es 9 Mio.. Das reißt ein riesiges Loch in die Kasse: So weist das Betriebsergebnis des Q2 2020 minus 493 Mio. Euro aus (+270 Mio. Euro im Vergleichszeitraum 2019). 

Im Juli erreichte KLM bei den Flügen immerhin 30 % des Vor-Corona-Niveaus, Auslastung und Umsätze lagen aber hinter den Erwartungen. Mit einer wirklichen Erholung der Nachfrage rechnet KLM nicht vor 2023, eher 2024.

Aktuell kann KLM nur fliegen dank eines Unterstützungspakets von 3,4 Mrd. Euro von der niederländischen Regierung. Dieses setzt sich aus einem Kredit von 1 Mrd. Euro und 2,4 Mrd. Euro Garantien für Bankkredite zusammen. Die Regierung fordert, dass die Fluggesellschaft ihre Kosten um 15 % senkt, nachhaltiger wird und die Nachtflüge reduziert. Drohendes Unheil erkennend hatte KLM schon im September 2020 alle Boeing-Jumbos B 747-400 außer Dienst gestellt.

Um länger in der Luft bleiben zu können, muss nun der Rotstift beim Personal angesetzt werden. Aktuell zählt die KLM-Gruppe Arbeitsplätze, die 33.000 Vollzeitstellen entsprechen. Diese Zahl soll nächstes Jahr auf  28.000 sinken. So sollen u.a. befristete Verträge nicht verlängert und frei werdende Stellen nicht wieder besetzt werden. Das Luftfahrtunternehmen behält sich vor, in den Jahren 201/22 einen weiteren Stellenabbau vorzunehmen. Quelle: KLM / DMM