Konzerne beharrren auf weniger Geschäftsreisen

Virtuelle Konferenzen und Meetings haben in der Corona-Pandemie-Zeit einen Großteil der Geschäftsreisen ersetzt. Mantraartig betet die Branche eine Rückkehr zu „normalen Verhältnissen“ herbei: Reale Treffen mit Händeschütteln, Smalltalk und Blick in die Augen sei unersetzlich. Airbus-CEO Guillaume Faury weissagt sogar Unternehmen, die künftig auf einen Teil ihrer Business-Trips verzichten, Wettbewerbsnachteile. Die Wirtschaft funktioniert nun mal ohne Dienstreisen nicht.

Indes sind Zweifel angebracht, ob es in Sachen Dienstreisen eine vollständige Rückkehr zum Niveau von 2019 geben wird, wie eine Umfrage des Schweizer „Sonntagsblick“ bei Unternehmen in der Schweiz zeigt. Angaben von Schweizer Top-Firmen besagen, dass es bei ihnen in Zukunft erheblich weniger Geschäftsreisen geben wird. Ob ABB, Autoneum, Credit Suisse, Lonza, Nestlé, Novartis, Roche, Schindler, Swiss Life, Zurich Insurance und andere mehr, der Tenor lautet: Nach dem  Ende der Pandemie wird es nur noch so wenig Geschäftsreisen wie nötig geben.

„Wenn wir in eine Post-Pandemie-Phase übergehen, werden Remote-Arbeit und Videokonferenzen nicht verschwinden“, zitiert das Blatt eine UBS-Sprecherin. Und eine Sprecherin des Pharmariesen Roche sagt: „Unsere neue Reise-Policy sieht eine signifikante Reduktion von Geschäftsflügen gegenüber dem Niveau von vor der Pandemie vor.“ Roche hält ihre Mitarbeitenden dazu an, jede geplante Geschäftsreise bewusst auf Notwendigkeit, Alternativen und potenzielle negative Einflüsse zu prüfen. Und eine Sprecherin der Zurich Versicherung betont, die Erfahrungen im Jahr 2020 hätten gezeigt, dass dass die Beschäftigten auch ohne Geschäftsreisen erfolgreich Kunden mit vollständig digitalisierten Dienstleistungen bedienen können. Quelle: Sonntagsblick / DMM