Kostenexplosion in Reisebüros

Die Umsetzung der DSGVO und die Pauschalreiserichtlinie sowie der Fachkräftemangel wirken sich massiv auf das Betriebsergebnis in den Reisebüros aus.

2018 mussten die Reisebüros in Deutschland eine sehr hohe Kostensteigerung im Vergleich zu den Vorjahren verkraften. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Analyse der Travel Agency Accounting GmbH (TAA). Demnach stiegen in den Reisebüros im vergangenen Jahr die Gesamtkosten um durchschnittlich 10 % gegenüber 2017.  Dies hatte auch unmittelbar Folgen für das Betriebsergebnis. Denn obwohl 2018 ein gutes Reisejahr war und sich viele Reisebüros über gestiegene Umsätze und Erlöse freuen konnten, hatten sie beim Betriebsergebnis einen Rückgang von durchschnittlich 12,5 % zu verzeichnen. Als wesentlichste Ursachen für den massiven Anstieg auf der Kostenseite im Reisebüro sieht die TAA die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und die neue Pauschalreiserichtlinie. Dies spiegelt sich darin wider, dass sich die sonstigen Aufwände nahezu verdoppelt haben. 

Aber auch der Fachkräftemangel hinterlässt im Reisebüro seine Spuren. Unternehmern fällt es nach Erkenntnissen der TAA zunehmend schwer, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, weshalb sich die Personalkosten 2018 um 6 % gegenüber dem Vorjahr erhöhten. 

„Angesichts sinkender Margen haben Reisebüroinhaber über Jahre hinweg zumeist sehr solide gewirtschaftet und viel dafür getan, dass sie die Kosten stabil halten oder leicht verringern konnten, etwa durch den intelligenten Einsatz moderner Technologien. Jetzt hingegen sind sie mit einer neuen, ernstzunehmenden Situation konfrontiert“, so TAA-Geschäftsführer Adrian Brehm. Zu schaffen macht den Reisebüros der zunehmende Fachkräftemangel. Schon jetzt zeigt sich, dass es immer schwieriger wird, gutes Personal zu finden. Quelle: TAA / DMM