Kreditkarte gegen Steuerhinterziehung

Griechenland-Besucher aus Deutschland, ob Urlauber oder Geschäftsreisende, sollten besser mit Kreditkarte bezahlen anstatt in bar. Das könnte helfen, die in Griechenland möglicherweise noch vorherrschende Steuerhinterziehung einzudämmen.

2014 reisten 2,5 Mio. deutsche Touristen nach Griechenland, ein verschwindend geringer Anteil waren Geschäftsreisende. Die Buchungen aus Deutschland für diesen Sommer sind bereits 12,8 % höher als im Vorjahr, so Griehenlands Torurismuschef Andreas Andreadis in der österreichischen Zeitung DerStandard. In einem Gespräch des Standard mit Andreadis zum Vorschlag der griechischen Regierung, Touristen als verdeckte Steuerfahnder einzusetzen, wird Andreadis mit den Worten zitiert „An sich ist das keine schlechte Idee, wenn es richtig gemacht wird. Jeder nutzt zur Qualitätskontrolle Leute, die in Hotels oder Restaurants als Gäste auftreten. Aber man kann einen Touristen nicht bitten, als Spion zu arbeiten. Er will Urlaub machen. Und es löst auch nicht das Problem des Steuerbetrugs.“

Seiner Meinung nach sollten Besucher aus Deutschland Rechnungen über 100 Euro nicht mehr in bar bezahlen. Das werde zwar einen großen Aufschrei in der Wirtschaft erzeugen, aber es sei ein einfaches, praktisches Mittel, um die Steuerhinterziehung abzudrehen. Sobald eine Kreditkarte genutzt wird, gibt es keine Möglichkeit mehr, ohne Beleg zu kassieren und die Mehrwertsteuer zu umgehen. Andreadis will der Regierung in Athen vorschlagen, dies bei Pilotprojekte zu testen, z.B. in bestimmten Touristenregionen. Dort sollte die Pflicht zur Abrechnung mit Kreditkarten eingeführt werden. Auch sollten Angestellte in Hotels und Restaurants verpflichtend nur noch über die Bank ihre Gehälter erhalten. Quelle: derstandard.at / DMM