Das frustrierte Kabinenbesatzungsmitglied erhob die Anschuldigungen als Reaktion auf die Beschwerde eines United-Passagiers, der behauptete, die Flugbegleiter eines kürzlich durchgeführten Fluges seien lautstark gewesen und hätten sich während der Dauer des Dienstes gegenseitig beschimpft und angeschrien.
Auf dem Höhepunkt der Pandemie nahmen viele leitende Flugbegleiter „Early Out“-Angebote von United an sagten der Airline goodbye. Doch als die Passagiere in Scharen in zurückkehrten, gerieten die Fluggesellschaften ins Hintertreffen und mussten so schnell wie möglich neue Arbeitskräfte einstellen, um mit der Nachfrage Schritt zu halten. Dabei seien die Standards bzw. Ansprüche an das Berufsfeld der FlugbegleiterInnen zu 100 % verloren gegangen, betonte nun der Kritiker. Die Rekrutierungskampagnen seien nicht nur bei United, sondern bei vielen anderen Airlines mit demselben schlechten Ergebnis gelaufen.
Er wolle seinen Kritik nicht auf alle Flugbegleiter verallgemeinern. Aber nach Seiner Meinung kämen auf einen guten der Neulinge zehn schlechte. Erschreckend viele dieser Leute haben in ihrem Lebenslauf nur Berufserfahrung bei Taco Bell und McDonald’s. Die Kritiker weiter: Die meisten der neu eingestellten KollegInnen hätten keinen Sinn für Anstand, empfänden Fragen und Bitten von Fluggästen als Unannehmlichkeit und könnten einen Flug ohne einen Airpod im Ohr nicht durchstehen. Dabei sei es verdammt einfach, 70 US-Dollar pro Stunde dafür zu bekommen, dass man mit einem Lächeln Getränke austeilt.
Kunden und erfahrene Flugbegleiter von United-Wettbewerbern haben sich ebenfalls über sinkende Standards bei einigen der neuen Cabincrew beschwert. Es sind nicht nur in den USA ansässige Fluggesellschaften, die sich Sorgen über neu eingestelltes Kabinenpersonal machen, sondern es gibt auch Beschwerden über FlugbegleiterInnen bei bekanntermaßen strengen Fluggesellschaften mit Sitz in der Golfregion wie Emirates und sogar Qatar Airways.
Im Fall von United Airlines könnten die Vorwürfe sinkender Servicestandards jedoch auch mit einem Vertragsstreit zusammenhängen, der zwischen der Fluggesellschaft und der Association of Flight Attendants (AFA-CWA) besteht. Nach mehr als drei Jahren Verhandlungen wurden kaum Fortschritte bei der Realisierung eines neuen Vertrags erzielt. Und obwohl es für Flugbegleiter untersagt ist, „Selbsthilfe“-Maßnahmen zu ergreifen, scheint es so, als würden dies der eine oder die andere sehr wohl tun. Quelle: DMM