Land unter auf Mallorca

Auf der bei Bundesbürgern höchst beliebten Baleareninsel Mallorca herrscht zurzeit Väterchen Frost. Weite Teile der Insel sind ganz in Weiß gehüllt oder stehen unter Wasser. In Palma de Mallorca hat die Ursachenforschung begonnen, wie sich mitten auf dem Innenstadtring der Avenidas ein riesiges Loch auftun konnte.

Mallorca erlebt zurzeit schlimme Schnee- und Regenstürme mit teils dramatischen Auswirkungen auf Bewohner und Besucher der Baleareninsel. Foto Facebook

Auf den Bergen der Serra de Tramuntana – Gebirgszug im Nordwesten Mallorcas liegen bis zu 2,5 m Schnee. Sogar auf Meereshöhe in Cala Santanyí, Cala Llombards und Cala Figuera bedeckt eine dünne Schneedecke die Landschaft. Das Sturmtief „Juliette“ hat die Insel mit Sturm und Schnee fest im Griff mit starken  Schneefällen, Regen, heftige Sturmböen und hohem Wellengang (bis zu 8 Meter (!). Bewohner der Insel aber auch die vielen Touristen sollen laut Anweisung der Regierung der Baleareninsel ihre Wohnungen, Häuser bzw. im Fall von Touristen die Hotels nur dann verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist. 

Die Rettungskräfte auf Mallorca haben alle Hände voll zu tun angesichts des Sturmtiefs "Juliette". Sorgen bereiten vor allem die Schneemassen in der Serra de Tramuntana rund um das Kloster Lluc. Vorrangig ist in diesen Stunden die Rettung von sechs Ausflüglern, die durch den Sturm in der Schutzhütte Menut von der Außenwelt abgeschnitten sind. Die Rettungsteams auf Mallorca sind den ganzen Dienstag über rund um die Uhr im Einsatz. Bis 11 Uhr hatte die Notrufnummer 112 auf Mallorca 227 Vorfälle im Zusammenhang mit dem Sturm registriert, auf den Balearen insgesamt waren es 249. In den meisten Fällen handelte es sich um umgestürzte Bäume und Überschwemmungen von Gebäuden und Straßen. Die meisten Vorfälle wurden in den Gebieten von Escorca, Capdepera und Puigpunyent registriert. In der Nacht vom Montag auf Dienstag gab es mehrere Fälle von Autofahrern, die in sa Pobla, Campanet, Artà und Manacor von überlaufenden Sturzbächen eingeschlossen waren. 

Dort, wo es nicht schneit, regnet es auf Mallorca seit Wochenbeginn ununterbrochen. Mindestens sieben Sturzbäche sind bereits über die Ufer getreten – eine Gefahr für Autofahrer. Derzeit sind 15 Straßen auf der Insel gesperrt. Vielerorts sind Anwesen  überschwemmt. Ander Nordküste fegen Sturmböen mit ca. 100 km/h übers Land und entwurzeln Bäume du Sträucher. Wegen des starken Wellengangs sind alle Fährverbindungen weitgehend eingestellt. 

In Palma gab es Befürchtungen, die Straßendecke könnte auf den Avenidas auch noch anderswo aufbrechen. An der Ecke zur Straße Bartomeu Ferrà gegenüber dem Kaufhaus El Corte Inglés senkte sich der Asphalt merklich ab. Die Balearen-Regierung hat sämtliche Feierlichkeiten für den Balearen-Tag vom 01. März abgesagt. Quelle: Mallorca Zeitung / DMM