Landeverbote für Rückführmaschinen

Wie zurück nach Deutschland? - Etwa 4.000 deutsche Staatsbürger halten sich aktuell noch in Peru auf. Ein erster Teil von ihnen sollte am Montag, 23. März 2020, von Lima aus nach Frankfurt zurückgeflogen werden. Aber die peruanischen Behörden ließen die Landung einer Lufthansa-Maschine nicht zu. Noch schlechter sind Europäer in Ecuador dran. Sie kommen wegen massiv durchgesetzter Landeverbote für alle ausländischen Maschinen überhaupt nicht mehr aus dem Land heraus.

Fahrzeuge auf der Landebahn des Flughafens Guayquil (Ecuador) verhinderten, dass Rückholmaschinen von Iberia und KLM gestrandete Passagiere abholen konnten. Foto: wikimedia

Das südamerikanische Land Peru reagiert strikt auf die Corona-Krise. Es schloss seine Grenzen sowie alle Ein- und Ausreisen. Dicht gemacht wurde u.a. der Flughafen „Aeropuerto Internacional Jorge Chavez“ in Lima.  Am Wochenende durften noch El Al-Jets israelische Staatbürger nach Hause holen, danach aber war Schluss. Davon wussten offensichtlich weder die Lufthansa noch der deutsche Botschafter, Stefan Herzberg. Noch am Samstag, 21. März 2020 schrieb Herzberg in einer Nachricht an die Landsleute in Peru: „Es gibt gute Nachrichten: Für Montag, den 23. März 2020, ist ein Flugzeug der Lufthansa von Lima nach Deutschland geplant! Ziel ist Frankfurt am Main.“ Allerdings, so schränkte er ein, stehe die endgültige Zustimmung der peruanischen Behörden noch aus. Und es kam wie es kommen sollte: Am Sonntag erklärte die peruanische Regierung den internationalen Flughafen von Lima für Passagierflüge für komplett geschlossen. Und damit bekam auch die Lufthansa für den Montag, 23. März keine Landegenehmigung.

Nun soll versucht werden, die Rückholflüge im Auftrag des Auswärtigen Amts aus Lima über den militärischen Teil des Flughafens abzuwickeln. Dazu braucht es aber erst die Zeitfenster (Slots). Und bis jetzt ist unklar, ob es eine Genehmigung für mehr als einen Rückführflug geben wird.

In Perus nördlichem Nachbarland Ecuador hatte eine Bürgermeisterin vergangene Woche deutlich rabiater Rückholmaschinen von Iberia und KLM - der KLM B 777, die auf dem Weg von Quito nach Amsterdam noch Passagiere in Guayaquil aufnehmen sollte, wurde auf diese Weise die Landung unmöglich gemacht.- die Landung verweigert. Sie ließ Fahrzeuge der Stadt auf der Landpiste des Flughafens Guayaquil Aeropuerto Internacional José Joaquín de Olmedo parken. Doch nicht nur verwechselte die Bürgermeisterin Passagiere mit Besatzungsmitgliedern. Sie behinderte auch eine von der Regierung genehmigte Rettungsaktion. Wie diese mitteilte, seien beide Flüge durch das Notfallkomittee abgesegnet worden, das zu diesem Zeitpunkt die alleinige Befugnis hatte, über den Betrieb am Airport zu bestimmen.

Wegen Grenzschließungen sitzen derzeit Tausende europäische Reisende in Ecuador fest und können nicht abgeholt werden, weil der  Flugverkehr zwischen dem südamerikanischen Land und dem Rest der Welt gestoppt ist. Quelle: Auswärtiges Amt / aerotelegraph.com / DMM