Leoni legt düsteres Ergebnis vor

Leoni, Zulieferer der Automobilindustrie, ist 2020 zweimal vor dem Zusammenbruch gerettet worden: Zum einen hat sich der Nürnberger Kabelspezialist mit seinen Gläubigern auf ein Rettungspaket geeinigt, zum anderen nahm der Konzern in der Corona-Krise auch Staatshilfe in Anspruch. Am Mittwoch, 12. August 2020, legte das Unternehmen schlimme Quartalszahlen vor.

Im zweiten Quartal versiebenfachte sich der Betriebsverlust auf 96 Mio. Euro. Der Nettoverlust verdreifachte sich auf 123 Mio. Euro. Der Konzernumsatz hat sich im zweiten Quartal gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum nahezu halbiert auf 673 Mio. Euro. Der Einbruch fällt dabei in der Bordnetzsparte WSD – die künftig das Kerngeschäft von Leoni sein soll – noch etwas heftiger aus als in der Kabelsparte. Auf die ersten sechs Monate gerechnet, betrug das Minus 28 %. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit): minus 112 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2020. Das laufende Sparprogramm Value 21, im Zuge dessen Leoni 2.000 Stellen abbaut, läuft laut CEO Aldo Kamper nach Plan und soll nicht ausgeweitet werden.

Die zum Verkauf stehende Kabelsparte Wire Cable & Solutions (WCS), soll nun zerschlagen werden, weil sich kein Käufer für dieses Segment als Ganzes fand. Kamper zufolge wird die Sparte aufgespalten in ein Autogeschäft, in ein Industriegeschäft und vier weitere, kleinere Teile. Für einige dieser Bereiche gebe es Interessenten, bisher jedoch nicht für alle. Im Öl- und Gasgeschäft ist sogar eine Abwicklung nicht ausgeschlossen. Quelle: Leoni / Börse online / DMM