Lindau erhält neuen Bahnhof

Das Geld ist da: Bayerns Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart, Lindaus Oberbürgermeister Dr. Gerhard Ecker und Bayerns DB-Station&Service-Chef Andreas Rudolf haben den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag für den neuen Lindauer Bahnhof unterzeichnet und damit einen nächsten großen Meilenstein für die neue Mobilitätsdrehscheibe am östlichen Bodenseeufer gesetzt. Am neuen barrierefreien Bahnhof im Lindauer Ortsteil Reutin auf dem Festland werden neben RE und Nahverkehrszügen künftig auch die Eurocity München - Zürich halten.

Gerechnet wird mit rund 5.000 Ein- und Aussteigern pro Tag. Mit dem Bau wird noch diesen Juli begonnen, die Inbetriebnahme soll im Zuge der Eröffnung der Ausbaustrecke München – Lindau Ende 2020 sein. Nach aktuellem Stand kostet der Bau des neuen Bahnhofs insgesamt rund 21,3 Mio. Euro.Finanziert wird der neue Bahnhof durch den Bund, den Freistaat Bayern und die Stadt Lindau. 13,7 Mio. Euro stammen im Rahmen der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und DB aus der sogenannten Länderquote Bayern, über deren Verwendung die DB und das Bayerische Verkehrsministerium entscheiden. Weitere 4,5 Mio. Euro steuert der Freistaat aus Landesmitteln bei, die Stadt Lindau unterstützt den Bau mit 3,1 Mio. Euro. Im Gegenzug wird der bestehende Inselbahnhof der DB in Lindau, der künftig nur noch von Nahverkehrszügen bedient wird, verkleinert und dir Gleisanlagen zurückgebaut.

Der Festlandsbahnhof Lindau-Reutin ist Teil der sogenannten Zwei-Bahnhofs-Lösung für Lindau, die in langjährigen Verhandlungen und auf Basis zweier Bürgerentscheide in den Jahren 2011 und 2012 entwickelt worden ist, um sowohl den Bedürfnissen des Regionalverkehrs als auch des Schienenpersonenfernverkehrs Rechnung tragen zu können. Mit dem Fernverkehrshalt in Lindau-Reutin kann in Verbindung mit der Streckenelektrifizierung von Geltendorf über Memmingen wertvolle Reisezeit bei den überregionalen Zugverbindungen eingespart werden. Ein immenser Vorteil der neuen Station ist laut Reichhart und Oberbürgermeister Ecker, dass er für Pendler wesentlich günstiger liegt. Denn rund 90 % der Lindauer Bevölkerung lebt auf dem Festland, dort befindet sich auch die Mehrzahl der Arbeitsplätze.

Minister Reichhart wies auch auf die historische Dimension des Neubaus von Lindau-Reutin hin. „Das wird der erste Neubau eines Fernverkehrsbahnhofs im deutschen Bahnnetz seit dem Berliner Hauptbahnhof – wenn auch natürlich einige Nummern kleiner“, so der CSU-Politiker. Insgesamt wird es im Bahnland Bayern der 57. Bahnhof sein, an dem Fernverkehrszüge halten. Aufgrund dieser besonderen Stellung soll der erste Spatenstich am 23. Juli 2019 in Anwesenheit von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder stattfinden. Quelle: Bay. Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr / DMM