Lokführer unter Verdacht

Die Aufklärung des Anschlags mit einem Gullydeckel auf einen Regionalzug der Hessischen Landesbahn, der am 13. April 2019 als Dieseltriebzug zwischen Erndtebrück und Bad Berleburg unterwegs war, nimmt eine überraschende Wendung: Der Lokführer der Bahn, auf die der Anschlag verübt wurde, war möglicherweise selbst für die Attacke mitverantwortlich. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag, 25. April 2019, mit.

„Aufgrund der intensiv und mit Hochdruck geführten Ermittlungen hat sich ein Tatverdacht gegen den 49-jährigen Lokführer, der den – ansonsten unbesetzten – Zug zur Vorfallszeit steuerte, ergeben“, hieß es in der Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei. „Der Lokführer geriet insbesondere durch die Auswertung von Tatortspuren in den Fokus der Ermittler.“

Die Spurenlage deute daraufhin, dass der Mann zwei schwere Gullydeckel an Seilen und Ketten befestigt und an einer Brücke über die Gleise hinabgelassen haben könnte, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es seien DNA-Spuren am Tatort gefunden worden.

Die Staatsanwaltschaft Siegen habe beim Amtsgericht einen Durchsuchungsbeschluss für seine Wohnungen in Lünen und in Erndtebrück erwirkt. Danach habe man den 49-Jährigen am Erndtebrücker Bahnhof vorläufig festgenommen. Er bestreitet die Tat laut Staatsanwaltschaft und sei er wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Quelle Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein / DMM