Luftfahrt-Branche hält nichts von Impfnachweisen zum Fliegen

Auf der ganzen Welt und natürlich auch in Deutschland befinden sich die Airlines und Flughäfen in einer prekären Situation. Nach Angaben des Flughafenverbands ADV verlieren die deutschen Flughäfen pro Tag Einnahmen von mehr als 10 Mio. Euro. Eine Trendwende ist sei bei einem anhaltenden Passagierrückgang von über 90 Prozent derzeit nicht in Sicht.

"Im Jahr 2020 werden wir im Passagieraufkommen mit weniger als 65 Mio. Passagieren auf das Niveau der späten 1980er-Jahre zurückgeworfen", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Sowohl die anlaufenden Impfungen als auch verbesserte Teststrategien für Reisende würden allerdings zu einer Wiederbelebung des Luftverkehrs in der zweiten Jahreshälfte beitragen.

Langfristig gesehen bleibt die Branche optimistisch trotz gewissen Unsicherheiten. Die Airline- und Flughafenstrategen fragen sich insbesondere, wie möglichst risikoarme Flugreisen gewährleistet werden können. Zuletzt hatte die Debatte über Lockerungen für Geimpfte auch die Luftfahrt-Branche erreicht. In der Bevölkerung scheint das Thema Reisen nur für Geimpfte gut anzukommen: Eine aktuelle Civey-Umfrage ergab nämlich, dass sich eine Mehrheit für einen Impfausweis beim Fliegen ausspricht. Die Luftfahrt-Branche tritt diesem Ansinnen aber energisch entgegen.

Noch setzen Politik und Luftfahrt lieber auf Tests statt einen Impfnachweis. Um ihre vormaligen Fluggastzahlen zurückzugewinnen, wollen die Flughäfen und Airlines neben den Hygieneauflagen und Abstandsregeln Schnelltests integrieren, wie DMM anhand von Aussagen der meisten Airports bereits berichtete. Und auch die Lufthansa startete im November 2020 auf ausgewählten Verbindungen zwischen München und Hamburg Probeläufe für flächendeckende kostenfreie Schnelltests. Zurzeit wird das Verfahren ausgewertet. Die Kunden erhalten ihr Ergebnis etwa 1 Stunde später. Ist es negativ, wird die Bordkarte freigeschaltet. Letztlich glauben die Verantwortlichen an die Lösung „Testen, testen, testen - so schnell es geht“. Ohne vielfältige Tests und ein etabliertes Verfahren käme die Branche nicht weiter. Quelle: tagesschau.de/ DMM