Lufthansa baut ihre Flotte um...

...und schiebt A380 und A340 aufs Altenteil. Und das Luftfahrtunternehmen greift im Zuge seines Verschlankungsprozess' verstärkt auf die Finanzierungsform Leasing zurück. Das bindet weniger Kapital und passt besser zur Beschaffungs- und Flugbetriebsstrategie, so CEO Carsten Spohr. Ganz schlecht sieht es für den Doppelstöcker A380 aus. Der Riese unter Lufthansa-Jets hat sich nie gerechnet.

Sechs der 14 Doppelstöcker gehen an Airbus zurück, die anderen acht sollen verkauft werden. Ursprünglich hatte die Kranich-Airline geplant, fünf A380 nach München umzustationieren. Doch auch in der bayerischen Landeshauptstadt brächten die Vierstrahler keine wirtschaftlichen Vorteile. „Die A380 werden ganz klar nicht wiederkommen", erteilte Spohr Spekulationen über eine Rückkehr eine Absage

Stattdessen setzt LH auf die wesentlich effizienteren Flugmuster A350, B 787 (Dreamliner) und B 777-9. Vor einigen Wochen erst hatte die LH vier A350-900 – gehörten vorher zu  Philippine Airlines - über SMBC Aviation Capital zu vergleichsweise günstigen Konditionen geleast. Die zusätzlichen A350-900 werden gebraucht, wenn Reisebeschränkungen in die USA und nach Asien fallen, voraussichtlich Anfang 2022, so DMM-Informationen aus Washington.

Laut Spohr sollen auch die längsten Jets des Unternehmens, die A340-600 nur noch etwa zwei Jahre eingesetzt werden, dies ab München. Und noch etwa drei Jahren werden die ebenfalls als höchst unwirtschaftlich geltenden A340-300 fliegen dürfen.

Dass die US-Regierung bald Einreisemöglichkeiten für vollständig geimpfte Passagiere genehmigen will, ist eine dumme Erfindung deutscher Medien. Daran ist keine Silbe wahr. Insofern bringt es wenig, wenn die Lufthansa Flotte und Personal ab September auf Frequenzerhöhungen auf den USA-Linien vorbereitet. Die Airline holt unter anderem acht Boeing 747-400, in Luftfahrtkreisen ebenfalls bekannt als unwirtschaftliche Spritfresser, aus dem Langzeitschlaf zurück.

In Asien-Pazifik rechnet Lufthansa laut Spohr "gegen Jahresende" mit deutlichen Erholungstendenzen. Der Manager verwies auf aktuell laufende Verhandlungen, die Deutschland auf Regierungsebene unter anderem mit Singapur, Japan und China über eine Wiederöffnung der Grenzen für Flugreisende führe.

Lufthansa hofft, dass Boeing zugsagte Liefertermine für fünf 787-9 trotz jüngster Pannen im Programm halten kann. Die ersten Dreamliner der Nachbestellung werden laut Spohr "hoffentlich noch vor Weihnachten" ausgeliefert. Der Konzern will in diesen Tagen mit Boeing über die konkreten Liefertermine beraten. Quelle: Lufthansa / US Gov. / DMM