Nach einem erfolglosen Pitch mit der Reederei MSC 2022 – die beiden Unternehmen waren von der Vorgängerregierung beim Bieterverfahren buchstäblich ausgebootet worden, wird es Lufthansa nun im Alleingang machen. Laut der Tageszeitung Corriere della Sera erwartet Rom am 18. Januar das offizielle Gebot aus Frankfurt - zeitgleich schließt Italien den Datenraum, in dem ITA Interessenten Finanzberichte und Strategiepapiere offenlegte.
Über eine Kapitalerhöhung will Lufthansa rund 300 Mio. Euro bei ITA anlegen. Im Gegenzug erhält Lufthansa 40 % der Anteile - und weitreichende operative Befugnisse zum Umbau der noch jungen Fluggesellschaft. ITA kann die Finanzspritze nur gut tun; denn wie schon die Vorgängerin Alitalia kommt auch ITA nicht aus den roten Zahlen. Pro Tag Verbrennt ITA bis zu 1,5 Mio. Euro, sagen Insider. Die Risiken für ITA sind hoch, die Chancen ebenso. Lufthansa will daher keine weitere Zeit verlieren.
Ein endgültiger Beteiligungs- und Aktionärsvertrag soll zwar erst im Sommer stehen, Italien will Lufthansa laut einem Dekret aber bereits nach Unterzeichnung einer Absichtserklärung bei ITA das Steuer überlassen. Lufthansa sichert ihre Interessen bei ITA in beide Richtungen ab. Der Konzern soll auf eine Exit-Klausel gedrungen haben - wenn ITA nicht bald schwarze Zahlen schreibt, steigt der Helfer aus Deutschland wieder aus. An einer profitablen ITA hat Lufthansa umso mehr Interesse. Laut "Corriere Della Sera" lässt sich Lufthansa den ersten Zugriff auf die verbleibenden Anteile per Call-Option verbriefen. Quelle: Corriere della Sera / aero.de / DMM