Lufthansa kündigt kostenpflichtige Rückhol-Garantie an

Mit einer neuen, aber dann kostenpflichtigen Rückholgarantie will die Lufthansa die wegen der Corona-Pandemie drastisch gesunkene Nachfrage nach Flügen wiederbeleben. LH-Konzernchef Carsten Spohr kündigte Home-Coming-Garantie an. Personen, die wegen erhöhter Temperatur am Zielort nicht einreisen dürfen, dort in Quarantäne müssen, oder wenn im Gastland das Covid-19 wieder verstärkt ausbricht, wird zurück nach Deutschland geflogen. Allerdings müssen die Betroffenen die Flüge voll bezahlen.

Die Lufthansa kündigt Rückholaktionen für den Fall der Fälle an. Die Flüge müssen aber von Betroffenen voll bezahlt werden; denn der Bund lehnt eine finanzielle Beteiligung an solchen Aktionen ab. Foto: Lufthansa.

Die Lufthansa hofft u.a. mit diesem Angebot auf eine rasche Belebung des Flugverkehrs für Privatpersonen. Bei Geschäftsreisenden ist sich die LH noch nicht über die Entwicklung sicher. Firmenkunden sind für sie an sich die wichtigeren, buchen sie doch in erster Linie die teuren Premium-Klassen. Aber noch gibt es zuviele Reisebeschränkungen in den meisten außereuropäischen Ländern.

Die Bundesregierung hatte dieser Tage die Übernahme weiterer Rückholaktionen strikt abgelehnt. Jeder, der ins Ausland fliegt, fliegt auf eigenes Risiko, heißt es in Berlin.

In den nächsten Wochen und Monaten wollen die Airlines der Lufthansa Group ihr Angebot in deutlich ausbauen. Dies betrifft sowohl die Kurz- als auch die Langstrecke. Im Fokus bei der Ausweitung der Flugpläne steht, möglichst schnell wieder möglichst viele Ziele verfügbar zu machen. So werden im September 90 % aller ursprünglich geplanten Kurz- und Mittelstreckenziele und 70 % der Langstreckendestinationen wieder angeflogen. Kunden, die jetzt ihren Herbst- und Winterurlaub planen, steht damit über alle Drehkreuze des Konzerns ein weltweit umfangreiches Netz an Verbindungen zur Verfügung.

Allein die Kernmarke Lufthansa wird im Herbst über die Drehkreuze Frankfurt und München wöchentlich mehr als 100-mal Ziele in Nordamerika anfliegen. Rund 90 Flüge sind wöchentlich nach Asien geplant, über 20 in den mittleren Osten und über 25 nach Afrika. Wieder angeflogen werden z.B. in Afrika: Windhoek und Nairobi, im mittleren Osten: Beirut und Riad, in Nordamerika: Houston, Boston und Vancouver, in Asien: Hongkong und Singapur.

Auf der Kurz- und Mittelstrecke bietet Lufthansa ab September insgesamt 1.800 wöchentliche Verbindungen an. Ab Frankfurt werden dann wieder 102 Ziele angeflogen, ab München 88. So stehen u.a. Malaga, Alicante, Valencia, Neapel, Rhodos, Palermo, Faro, Madeira, Olbia, Dubrovnik, Reykjavik und viele andere Ziele ab Frankfurt wieder im Programm.
Zahlreiche Wiederaufnahmen sind in den Buchungssystemen umgesetzt und damit buchbar.

Dass alle Flüge für die Passagiere unkomfortabler werden, damit müssen sich die Passagiere abfinden. Kunden erhalten vor jedem Flug ein Desinfektionstuch. Auf Kurz- und Mittelstrecken werden in der Business Class der Getränkeservice und das normale Essensangebot wieder reaktiviert. Auf der Langstrecke erhalten Gäste in allen Klassen wieder das übliche Getränkeangebot. In der First- und Business-Class haben Kunden wieder die Auswahl aus mehreren Speisen. In der Economy-Class erhalten Kunden ebenfalls weiterhin eine Mahlzeit. Bei den Serviceanpassungen soll auf strenge Hygienevorschriften geachtet werden.

Die Lufthansa, die eigentlich vor der Pleite stand, bekommt wegen der Corona-Pandemie umfangreiche Unterstützung durch den Steuerzahler. Der steht für ein Rettungspaket in Höhe von 9 Mrd. Euro gerade. Quelle: Lufthansa / DMM