Lufthansa muss über 800 Flüge streichen

Das Lufthansa-Management reagiert ungehalten auf den von der Gewerkschaft Verdi für Dienstag, 10. April 2018 anberaumten Streik an den Flughäfen Frankfurt, München, Köln und Bremen. Die Gesellschaft muss nämlich mehr als 800 der ursprünglich geplanten 1.600 Flüge streichen, davon 58 Langstreckenverbindungen. Von den Flugstreichungen sind rund 90.000 Fluggäste betroffen. Am Mittwoch, 11. April, soll der Flugbetrieb wieder planmäßig stattfinden.

Auch eine ganze Reihe Lufthansa-Langstreckenflüge fallem dem Streik am Dienstag, 10. Apirl 2018, zum Opfer. Foto: LHE

Bestreikt werden laut Verdi die Bodenverkehrsdienste, die Betreuungsdienste und teilweise auch die Flughafenfeuerwehr in der Zeit von 5 bis 18 Uhr. Der Carrier hat einen Ersatzflugplan auf seiner Website veröffentlicht. Fluggäste werden gebeten, sich vor Reiseantritt auf Lufthansa.com über den Status ihres Fluges zu informieren. Fluggäste, die entsprechende Kontaktdaten hinterlegt haben, werden aktiv per SMS oder E-Mail über Änderungen informiert. Auch Passagiere, deren Flug nicht vom Streik betroffen ist, werden gebeten mehr Zeit einzuplanen und früher zum Flughafen zu kommen, da mit vermutlich sehr langen Wartezeiten gerechnet werden muss.

Unabhängig davon, ob ihr Flug von einer Flugstreichung betroffen ist, können alle Passagiere von LH Group (mit Ausnahme von Flügen, die von SWISS durchgeführt werden) die für den 10. April einen Flug von oder über Frankfurt und München gebucht hatten, diesen einmalig kostenlos auf einen Flug innerhalb der nächsten sieben Tage umbuchen.

Auf innerdeutschen Strecken dürfen die Züge der Deutsche Bahn genutzt werden, unabhängig davon, ob ein LH-Flug gestrichen wurde. Dazu können Fluggäste ihr Ticket unter „Meine Buchungen“ auf Lufthansa.com in einen Fahrschein der Deutschen Bahn umwandeln. Bite dann keinesfalls zu einem Airport anreisen!

Mit absolutem Unverständnis reagiert Lufthansa auf die massive Streikandrohung von Verdi. „Es ist vollkommen inakzeptabel, dass die Gewerkschaft diesen Konflikt auf dem Rücken unbeteiligter Fluggäste austrägt. Lufthansa ist gar nicht Partei in diesem Tarifkonflikt, dennoch sind vor allem unsere Kunden und wir von den Folgen der Auseinandersetzung betroffen“, sagt Bettina Volkens, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Lufthansa AG. Art und Ausmaß des nahezu flächendeckenden und ganztägigen Warnstreiks hält die LH zu diesem Zeitpunkt unangebracht und unverhältnismäßig. Streikhandlungen müssen die Ultima Ratio einer Tarifauseinandersetzung sein. „Politik und Gesetzgeber müssen klare Regeln für Streik- und Arbeitskampfmaßnahmen definieren“, fordert Volkens. Und die Airline bedauert einmal mehr, dass die Reisepläne so vieler Kunden durch diesen Streik beeinträchtigt werden. Quelle: Lufthansa / DMM