Die Airline evaluiere und optimiere "kontinuierlich sein Streckennetz, vor allem unter der besonderen Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit sowie der Kapazitätsknappheit durch Lieferprobleme der Flugzeughersteller. Konzernchef Carsten Spohr hatte bei einer Mitarbeiterveranstaltung in München erklärt, die Kernairline wolle ihre tägliche Verbindung von Frankfurt nach Peking einstellen, Die chinesische Hauptstadt soll künftig nur von München aus bedient werden. Und selbst das ist finanziell gesehen kein gutes Geschäft.
Denn auf mehr oder weniger allen Asien-Linien herrscht aus Sicht der Lufthansa-Gruppe ein "extrem ungleichen Wettbewerb" europäischer Fluggesellschaften mit Carriern aus dem Reich der Mitte und vom Golf sowie Turkish Airlines. Vor allem die Gesellschaften aus den Golf-Emiraten aber auch die Chinesen können sehr viel günstiger und profitabel die Strecken von und nach Europa bedienen; denn sie haben geringere Standortkosten, niedrigen Sozialstandards und erhalten angeblich hohe staatlichen Investitionen, was Emirates, Etihad & Co. aber bestreiten.
Ein ganz großer Vorteil aber ist, die Konkurrenten der westlichen Airlines den russischen Luftraum nutzen dürfen, der für die europäischen und amerikanischen Fluggesellschaften gesperrt ist. Sie müssen den russischen Luftraum umfliegen, was u.a. mit höheren Kerosinkosten verbunden ist. Lufthansa muss den russischen Luftraum südlich umfliegen, was zu einer Flugzeitverlängerung von rund zwei Stunden führt. Die Strecke fliegt Lufthansa derzeit mit einem spritfressenden älteren Vierstrahler A340-300. Das treibt die Kosten für Kerosin stark in die Höhe. Quelle: Hessenschau / LH / DMM