Lufthansa weiter im Rennen um Alitalia

Am Donnerstag, 21. November 2019, endet der Termin für die Abgabe eines verbindlichen Angebots zur Übernahme der italienischen Fluggesellschaft Alitalia. Und ob da eine endgültige Entscheidung fallen wird, wer wie die marode Airline retten soll, ist fraglich. Denn die großen italienischen Medien setzen neuerdings ihre Hoffnung auf die Lufthansa.

Die deutsche Lufthansa war in der Vergangenheit mehrfach abgeblitzt in ihrem Bestreben, der Alitalia neues Leben einzuhauchen. Wie früher schon Air France machten vor allem die Gewerkschaften einen Deal unmöglich. Während derzeit die letzten Details des Bieterteams bestehend aus Delta Airlines, der italienischen Staatsbahn FS Italiane und dem zur Familie Benetton gehörenden Unternehmen Atlantia unter Beteiligung des Wirtschaftsministeriums ausgehandelt werden, bleibt die Lufthansa weiter im Gespräch.

Wie DMM mehrfach berichtete, hatte die Lufthansa eine erste Finanzspritze über 150 Mio. Euro angeboten, um Alitalia zusammen mit Atlantia und FS zu übernehmen. Insidern zufolge hat der deutsche Luftfahrtkonzern die Zahl der erforderlichen Entlassungen von derzeit rund 11.500 Beschäftigten von 6.000 auf 2.800 reduziert und den erforderlichen Bestandsabbau der Flotte von aktuell 116 auf 90-100 statt 75-80 Flugzeuge revidiert. Allerdings bedeutet die schriftliche Offerte der Lufthansa keinen sofortigen Einstieg in die Beteiligung an Alitalia,. Die Lufthansa stellt sich zuerst eine schrittweise Beteiligung an einer kommerziellen Partnerschaft vor, dann erst soll es eine wichtige Investition geben.

Auch beim US-Carrier Delta ist das Interesse enorm. Allerdings dürfen künftige Alitalia-Langstreckenflüge nicht zu Air France-KLM konkurrieren, zumal Delta Air Lines mit 10 % an AF-KLM beteiligt ist. Außerdem bekräftigte Delta Ihr Engagement für eine Investition von 100 Mio. Euro in die neue Alitalia mit einem Anteil von 10 %. FS und Atlantia versuchen indes nach wie vor dem US-Partner in der neuen Alitalia (Newco) einen bedeutenderen Anteil zuzuweisen. Derzeit sehen die Pläne für das zu bildende neue Luftfahrtunternehmen eine Beteiligung des italienischen Wirtschaftsministeriums mit 15 % und von FS und Atlantia mit jeweils 37,5 % vor. Quelle: Corriere della Sera, Il Messaggero / DMM