Lufthansaflüge nach Teheran ausgesetzt

Die iranische Regierung streitet trotz erdrückender Beweise ab, die Boeing der Ukraine International Airlines am Mittwochmorgen kurz nach dem Start abgeschossen zu haben (DMM berichtete). Dabei fanden 177 Menschen den Tod, darunter eine Doktorandin aus Mainz. Nun lenkt das Land doch ein und will neben Experten aus der Ukraine auch Boeing-Fachleute aus Amerika, Kanada und Frankreich an den Untersuchungen zur Absturzursache beteiligen, sagte der Leiter der iranischen Luftfahrtbehörde, Ali Abedsadeh im iranischen TV.

Die Behauptung, dass die Maschine von einem iranischen Raketenabwehrsystem getroffen worden sei, bezeichnete Abedsadeh technisch und wissenschaftlich als absurd. Er meint, die  Amerikaner hätten das Gerücht in die Welt gesetzt, um das bereits international angekratzte Image von Boeing nicht noch weiter zu beschädigen.

Nun wurde bekannt, dass ein Lufthansa A330 auf dem Weg von Frankfurt nach Teheran (Flug LH 600, ab Fraport 13.15 Uhr, an Teheran-Imam Chomeini Airport 21.05 Uhr) am Dnnerstag, 09. Januar 2020  kurz vor Bukarest umdrehte und zurück zum Startflughafen nach Frankfurt flog. Als Grund nannte die Fluggesellschaft „eine veränderte Einschätzung der Sicherheitslage für den Luftraum rund um den Flughafen in Teheran“. Die Piloten wurden durch die Flugsicherung aufgefordert, den Flug abzubrechen. „Eine rein vorsorgliche Maßnahme“ heißt es bei der Lufthansa.

Die Lufthansa bewertet die Lage tagesaktuell. So wurde Flug LH 600 auch für Freitag, 10. Januar 2020, gestrichen. Wann die Lufthansa ihre Iran-Flüge wieder aufnehme, sei noch unklar, teilte die Airline weiter mit. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Behörden werte man die Lage vor Ort weiter aus. Die Unterbrechung dürfte Geschäftsreisende kaum betreffen, da es infolge der Spannungen mit dem Land der Mullahs derzeit kaum Anlass zur Fortführung von geschäftlichen Verbndungen gibt.  Quelle: Hessenschau / DMM