Lust auf Geschäftsreise mit Lufthansa?...

Ich muss auf Geschäftsreise nach Brüssel und habe dazu einen Flug mit Lufthansa gebucht. Der Code für Flug LH 100 und LH 1017 ist vorhanden. Der Check-in über die LH-Website aber ist eine wahre Odyssee ohne Happy End, eben, schöne neue Lufthansa-Welt. Und was den Lufthansa-Service angeht, da könnte der sich zehn Schreiben von US-Carriern abschneiden. In den USA habe ich so etwas noch nicht erlebt. Mein Lufthansa-Erlebnis vom Dienstag, 24. August 2021.

Lufthansa Website anklicken, zum Check-in-Button gehen. Das alles habe ich schon tausendmal gemacht bei vielen internationalen Fluggesellschaften. Und in 99 % aller Fälle haben Check-in samt elektronischer Bordkartenausstellung auch geklappt. Name und Vorname eingegeben, ebenso den Buchungscode. Bestätigen. Miles and More Kartennummer korrekt eingegeben. Dann bestätigen, dass ich in den letzten 14 Tagen vor meinem Abflug nicht positiv auf Covid-19 getestet worden bin oder Kontakt zu einem bestätigten Covid-19-Fall hatte. Bei Letzterem kann ich ja gar nicht wissen, ob es diesen Kontakt überhaupt gegeben hat. Steht ja niemandem auf der Stirn geschrieben, ob der oder die sich die Seuche zugezogen hat. Bestätigen. Sitzplätze für den Hin- und Rückflug passen. Auf Weiter drücken. Es erscheint der Hinweis, Sehr geehrter Herr XY.

Dann darf ich ein Häkchen machen beim Absatz „Sie bestätigen, dass Sie und alle Mitreisenden die Online Registrierung vor Abflug ausgefüllt haben, um einen QR Code zu erhalten, der bei der Einreise in Belgien präsentiert werden muss. Wieder bestätigen. Und dann die wunderbare Nachricht in roter Schrift, ich soll soll doch bitteschön weitere Passagiere angeben (ansonsten könnte ich mir meinen Check-in an den Hut stecken). Irgendwie kurios. Welche Passagiere soll ich angeben. Weiß ich doch nicht, wer mit mir sonst nach nach Brüssel reisen möchte. Was jetzt?

Beim x-ten Versuch gebe ich entnervt auf. Immer wieder die gleiche dumme Antwort mit den Passagieren, die ich zusätzlich benennen soll. Also den Lufthansa Service unter 069 86 799 799 anrufen. Dort landet man erst mal in einer Warteschleife, wo auch sonst?. Dann sagt eine Damenstimme, es gebe auf der Service-Hotline sehr viele Anrufe, weshalb eine Kontaktaufnahme oder Hilfe nicht möglich ist. Anschließend leiert sie herunter, was man auf der Lufthansa Website so alles finden kann, um sich selbst zu helfen. Nur: Wenn das Lufthansa Buchungssystem spinnt, dazu gibt es keine Antwort. Stattdessen wird das Telefonat einfach abgebrochen. Auch dieses Prozedere habe ich mir drei oder viermal angetan, um am Ende das Telefon Telefon sein zu lassen. Soll sie mir doch gestohlen bleiben, die Lufthansa. Am liebsten würde ich jetzt bei der Bahn buchen. Aber die streikt ja. Und ob am frühen Mittwochmorgen ein ICE nach Brüssel fährt, weiß der Himmel.

Nach zwei Stunden dann Versuch Nr. 11, einzuchecken, nachdem sich inzwischen ein Reisebüro ebenfalls vergeblich eingeschaltet hatte und auch nicht weiter wusste. Ist das die schöne neue Lufthansa-Welt? Aber manchmal geschehen ja noch Wunder. Jetzt klappt der Check-in ohne die lästige Nachfrage mit den weiteren Passagieren. Aber: Eine Bordkarte bekomme ich nicht, so wie in Vor-Corona-Zeiten. Aufgrund behördlicher Auflagen im Rahmen der Covid-19-Pandemie dürfen wir Ihnen keine (elektronische) Bordkarte ausstellen, heißt es auf der Check-in-Bestätigung. Ich soll sie spätestens am Flughafen erhalten. Ja wo denn sonst? Und noch was, meinen Vielfliegerstatus wollte das LH-System auch nicht erkennen. Boarding ist in Frankfurt um 06.30 Uhr. Bin ganz gespannt, ob schon ein Lufthansaschalter frühzeitig genug offen ist, damit ich meine Bordkarte bekomme. Gernot Zielonka