Madrid verbietet Individualverkehr

Während eine lächerliche deutsche Bundesregierung mit Gewalt am katastrophalen die Innenstädte verstopfenden Individualverkehr festhält, gehen andere Großstädte in Europa die Probleme mit Stickoxiden und CO2-Emissionen wesentlich konsequenter an. Ziemlich neu ist die Lage in Madrid, wo für einen Großteil des Autoverkehrs ein Ein- und Durchfahrverbot gilt.

Nur Anwohner und der ÖPNV dürfen in die Innenstadt einfahren, der Rest nur mit Umweltplakette. Die gibt es für Dieselautos ab Euro 4 und für Benziner ab Euro 3. Betroffen von der Neuregelung ist eine Fläche von 4,72 km2 in der City, also fast der gesamten Kernstadt. Auswärtige benötigen ebenfalls eine Umweltplakette, die es für Ausländer aber nicht gibt.

Was in Deutschland undenkbar wäre, die Madrilenen machen es vor: Es gilt ein generelles absolutes Parkverbot am Straßenrand. Autos müssen grundsätzlich in Parkhäusern bzw. Garagen abgestellt werden. Wer kein Parkhaus findet, braucht gar nicht erst loszufahren. Dann ist es besser, den Zug zu nehmen. Zum Start der Zufahrtsverbote blieb übrigens das befürchtete Chaos aus. Ähnlich verschärfte Regeln gibt es in London (wo allerdings der Aurtoverkehr immer noch die Hölle ist), in Kopenhagen (wo Radfahrer grundsätzlich Vorfahrt haben und die Ampeln für den Autoverkehr fast nur Rot zeigen), in Brüssel, Lissabon und anderswo. Quelle: El País / DMM