Mailand Malpensa soll nach Silvio Berlusconi umbenannt werden

Nach Angaben des italienischen Vizepremierministers Matteo Salvini wird Mailands größter Luftdrehkreuz, der Flughafen Mailand-Malpensa, seinen Namen zu Ehren des verstorbenen ehemaligen Premierministers Silvio Berlusconi ändern.

Der Flughafen Mailand Malpensa soll nach Silvio Berlusconi umbenannt werden. Foto: Davide Olivati - wikimedia.org curid=20886588

Salvini, der auch Minister für Infrastruktur und Verkehr des Landes ist, gab auf X (ehemals Twitter) bekannt, dass Mailands Luftdrehkreuz nun nach dem verstorbenen Premierminister Silvio Berlusconi benannt wird. Dieser Ankündigung war ein Foto des verstorbenen Politikers und des Flughafens beigefügt.

Nach Angaben des stellvertretenden Premierministers hat der Vorstand der italienischen Zivilluftfahrtbehörde (ENAC) dem offiziellen Antrag der Lombardei, den in der Region gelegenen Flughafen umzubenennen, zugestimmt. Noch nicht bekannt ist, wann genau die Namensänderung erfolgen soll. Die endgültige Entscheidung zur Umbenennung liegt beim Verkehrsminister. Matteo Salvini bezeichnete seinen Silvio als einen bemerkenswerter Unternehmer, als angesehenen Mailänder und hervorragenden Italiener.

Berlusconi starb 2023 im Alter von 86 Jahren. Er fungierte als Vorsitzender von vier Regierungen und leitete gleichzeitig die Partei Forza Italia, die er 1994 gegründet hatte. Der europaweit umstrittene Berlusconi ist für seinen selbsternannten Titel als „Jesus Christus der Politik“ bekannt und verglich sich selbst mit Napoleon Bonaparte. Er galt als polarisierende politische Persönlichkeit, die lange nach ihrem Rückzug aus der Politik im Blickfeld der Öffentlichkeit blieb. Seine Zeit als Premierminister war von skandalösen sexuellen Eskapaden und fragwürdigen Entscheidungen geprägt.

Über diese Vorfälle wurde ausführlich in den Medien berichtet, was bei zahlreichen italienischen Politikern und internationalen Führungspersönlichkeiten Kritik hervorrief. Im Laufe seiner eher fragwürdigen politischen und gesellschaftlichen Karriere wurde der Milliardär 30 Mal wegen verschiedener mutmaßlicher Straftaten wie Amtsmissbrauch, Verleumdung und Verbindungen zur organisierten Kriminalität strafrechtlich verfolgt. Allerdings hat nur ein einziger Fall zu einer Verurteilung geführt – ein Steuerhinterziehungsfall aus dem Jahr 2012 im Zusammenhang mit einer Transaktion über Fernsehrechte, der zu einer vierjährigen Haftstrafe und einem Verbot, öffentliche Ämter zu bekleiden, führte.

Als Gründer der Fernsehgruppe Mediaset und Eigentümer des Fußballclubs AC Mailand von 1986 bis 2017 hinterließ Berlusconi einen nachhaltigen Einfluss auf die italienische Medien- und Sportbranche. Quelle: X / DMM