Mastercard künftig ohne Maestro-Funktion

Mastercard schafft das Maestro-System in ganz Europa ab. Laut einem Mastercard-Bulletin, das Banken und anderen Finanzdienstleistern dieser Tage zuging, dürfen ab 01. Juli 2023 keine maestro-fähigen Karten mehr ausgegeben werden.

Die Entscheidung hat vor allem für den deutschen Markt einschneidende Folgen: Ein Großteil der rund 100 Mio. Girocards verfügt über ein sogenanntes Co-Badge entweder von Maestro oder von V-Pay (von Visa). Nur dank dieses Features ist es möglich, die Karte auch im Ausland einzusetzen. Ohne Maestro dürfte diese Option Schritt für Schritt für eine signifikante zweistellige Millionenzahl von Girocards verloren gehen – es sei denn, die Banken finden anderweitige Lösungen. Laut dem Portal „Finanz-Szene“ ist der Stopp der Ausgabe von Maestro-Karten auch in anderen Kontinenten geplant.

Wie eine Sprecherin von Mastercard bestätigte, werde Maestro mit wenigen Ausnahme wie die Schweiz, Russland oder Belarus – schrittweise „insbesondere durch die Debit Mastercard“ ersetzt. Als Begründung führt Mastercard an, dass sich „die Welt weiterhin schnell von der physischen zur digitalen Welt wandelt und sich die Bedürfnisse und das Verhalten der Verbraucher entsprechend ändern“.

Zwar behalten die bis dahin ausgegebenen Karten mit Maestro-Funktion ihre Gültigkeit bis zum Laufzeitende – das kann bei den typischen Laufzeiten auch das Jahr 2027 sein. Trotzdem dürfte Maestro aller Voraussicht nach eher früher als später aus dem europäischen Zahlungsmarkt verschwinden. So wird auf den Girocards (frühere Bezeichnung „EC-Karte“, nicht mehr das Maestro-Logo zu sehen sein, sondern „Mastercard“. Maestro ist eine Funktion des US-Kreditkartenanbieters Mastercard).

Aktuell wird Maestro von zahlreichen deutschen Geldhäusern genutzt, damit Kunden mit der Girocard auch in anderen Ländern Bargeld abheben und bezahlen könne, zumindest an jenen Ladenkassen, die Maestro-Zahlungen akzeptieren. Die Zahlungen in Deutschland laufen über das Girocard-system der deutschen Banken und Sparkassen. Quelle: Finanzszene.de / DMM