Mehr alternative Antriebe in Unternehmens-Fuhrparks

Die 16. Ausgabe der jährlichen Studie Arval Mobility Observatory geht von einem eher geringen und kurzfristigen Einfluss der Corona-Pandemie auf die Entwicklung der automobilen Mobilität von Unternehmen aus.

Fünf Haupttrends hat das Mobility Observatory Fuhrpark-Barometer für das Jahr 2020 erkannt. Dabei beschränkt sich die Studie im Wesentlichen auf das Automobil.

Weiterer Ausbau von Flotten. Der Firmenwagen ist fester Bestandteil der deutschen Unternehmenskultur. Das zeigt sich insbesondere in der durchschnittlichen Flottengröße: Mit 143 Fahrzeugen liegt diese deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Auffällig ist auch die vergleichsweise kurze Haltedauer für Fahrzeuge. Deutsche Unternehmen ersetzen ein Firmenfahrzeug durchschnittlich alle 4,4 Jahre, etwa ein Jahr früher als der europäische Durchschnitt. Zu den Gründen zählen, neben der starken Entwicklung von Leasing mit Kilometervertrag die hohen Laufleistungen. Nur eines von zehn Unternehmen rechnet innerhalb der kommenden drei Jahre damit, seine Flotte zu reduzieren, wohingegen ein deutlicher Anteil (22 %) einen Ausbau erwartet.

Alternative Antriebe. Das Interesse an alternativen Antriebsarten hält an. Aufgrund der attraktiveren steuerlichen Anreize entscheiden sich Unternehmen vor allem für Plug-in-Hybride oder batterieelektrische Fahrzeuge Auch im Bereich Ladeinfrastruktur gibt es Fortschritte: Die Hälfte der deutschen Unternehmen ergreift oder plant Maßnahmen für eine Installation von Ladepunkten auf dem Betriebsgelände oder bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu Hause.

Alternative Mobilitätslösungen. Verzögerungen bei der Fahrzeugauslieferung oder lange Wartezeiten für Plug-in- und Elektrofahrzeuge sorgen dafür, dass Unternehmen sich aktiv mit weiteren alternativen Mobilitätsformen auseinandersetzen. Doch haben nur 53 % der Unternehmen alternative Mobilitätslösungen für ihre MitarbeiterInnen umgesetzt. Sie konzentrieren sich dabei hauptsächlich auf öffentliche Verkehrsmittel (27 %), mittelfristig eingesetzte Mietwagen (21 %) und Fahrgemeinschaften zwischen Mitarbeitern (16 %). Letztere verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von zehn Prozent. Auch Carsharing-Angebote und Mitfahrgelegenheiten werden in Deutschland deutlich weniger genutzt als im übrigen Europa.

Leasing. Leasing mit Kilometervertrag ist noch immer die führende Finanzierungslösung von Firmen mit Fuhrparks in Deutschland und wird von 47 % aller Unternehmen genutzt, allen voran große Unternehmen. 60 % der befragten Unternehmen aus dieser Kategorie nutzen diese Leasingform als Hauptfinanzierungslösung. Nur 14 % der Unternehmen greifen auf Finanzleasing zurück. Auch KMU spricht Leasing mit Kilometervertrag an. Der persönliche Kontakt (64 %) und die Zusammenarbeit mit einem Dienstleister (45 %) sind auch im KMU Segment wichtige Prämissen.

Telematik. Telematiklösungen werden in deutschen Unternehmen noch immer skeptisch betrachtet. Erst ein Viertel der befragten Unternehmen hat solche Lösungen bereits eingeführt. Mehr als die Hälfte der Unternehmen mit Pkw in den Fuhrparks ist nicht davon überzeugt, dass sich die technologische Investition auszahlen wird. Nicht weniger gering ist die Sorge, Telematiklösungen seien zu aufdringlich für Fahrer (42 %).  Quelle: Arval / DMM