Mehr Druck auf die Bundesregierung

Die Verkehrsminister der Länder haben jetzt die Chance, sich kollektiv für saubere Luft bei Vermeidung von Fahrverboten einzusetzen. Bei der am Donnerstag, 19. April 2018, beginnenden Verkehrsministerkonferenz (VMK) in Nürnberg ist die Luftreinhaltung ein Tagungsordnungspunkt. Das heißt, wirksame wie umsetzbare Maßnahmen zur Reduzierung des verkehrsbedingten Schadstoffausstoßes ohne Einschränkung der Mobilität stehen erneut im Fokus.

Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, fordert das Gremium auf, gegenüber der Bundesregierung geschlossen auf die technische Nachrüstung für Diesel durch die Automobilindustrie zu bestehen – und zwar auf Kosten der Hersteller. Denn längst ist klar, dass Softwareupdates für Diesel-Pkw nicht ausreichen, um die Schadstoffbelastung der Luft dauerhaft und wirkungsvoll zu senken. Auch zusätzliche, kleinteilige Bus- und Taxinachrüstungen reichen nicht. 

Stefan Heimlich, ACE-Vorsitzender: „Städte und Kommunen sind gleichermaßen gefragt wie die nationale Politik: Es gilt, voranzugehen, den Schulterschluss zu suchen und gegenseitig von Best-Practice-Beispielen bei Luftreinhaltemaßnahmen zu lernen. Aufgabe der Bundesregierung ist und bleibt es, für die Gesundheit der Menschen und ihre Mobilität zu sorgen: Wer ein Auto benötigt, braucht ein sauberes. Dazu müssen die Autohersteller in die Verantwortung genommen werden.

In einem ersten Schritt müssen Diesel der Bestandsflotte durch kostenneutrale Hardware-Nachrüstungen dauerhaft sauber werden und die erforderliche Abgasnorm Euro-6d erreichen. Verbraucher dürfen dabei nicht zur Kasse gebeten werden – weder durch Neukaufzwang noch durch eine Zulage für die Hardware-Nachrüstung am Auto, das sie guten Gewissens gekauft haben.“

Darüber hinaus fordert der ACE die Bundesregierung auf, die deutsche Automobilindustrie in die Pflicht zu nehmen, die Modellvielfalt der Fahrzeuge mit Euro-6d-Norm schneller zu erweitern. „Ein gutes Signal der Automobilwirtschaft und somit Schritt Zwei wäre es, die Euro-6d-temp-Norm zu überspringen und gleich Euro-6d-Fahrzeuge ohne Wenn und Aber anzubieten“, so Stefan Heimlich. 

Die Verkehrsminister der Länder müssen den Druck auf die Bundesregierung aufrechterhalten. Denn nur wenn die Hersteller jetzt mit der Nachrüstung beginnen, ist sie bis September 2019 zu schaffen. Dann bedarf es keiner Fahrverbote und die individuelle Mobilität ist gesichert. Quele: ACE / DMM