Derzeit ist jeder dritte der knapp 2.600 Schienenkilometer in Hessen ohne Oberleitung. Die Strecken sind zum weit überwiegenden Teil im Besitz der Deutschen Bahn; der Bund hat angekündigt, künftig mehr Geld für die Elektrifizierung zur Verfügung zu stellen. Bereits dem Bund gemeldet dafür sind die beiden Güterstrecken von Limburg zur rheinland-pfälzischen Landesgrenze bei Wilsenroth und von Heimboldshausen zur thüringischen Landesgrenze bei Heringen.
Friedrichsdorf-Usingen bis Ende 2023 elektrifiziert. Nicht nur angemeldet, sondern bereits in verschiedenen Stadien der Planung sind die Elektrifizierung und der Ausbau der Nahverkehrsstrecken von Friedrichsdorf nach Brandoberndorf (Taunusbahn) und von Bad Vilbel nach Glauburg-Stockheim (Niddertalbahn). Bei der Niddertalbahn wird in Kürze die Planungsvereinbarung unterzeichnet, bei der Taunusbahn steht die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens unmittelbar bevor. Der Abschnitt Friedrichsdorf-Usingen soll bereits Ende 2023 fertiggestellt sein. Schon ein Jahr früher sollen im 75 km langen Taunusnetz – das auch die Strecken von Frankfurt-Höchst nach Königstein, von Frankfurt-Höchst nach Bad Soden und von Friedrichsdorf nach Friedberg umfasst – Züge mit Brennstoffzellen-Antrieb das Dieselzeitalter beenden.
Weitere Planungen. Welche weiteren Strecken elektrifiziert oder mit Fahrzeugen alternativer Antriebstechnik befahren werden sollen, entscheiden die Kommunen und ihre Nahverkehrsorganisationen im Rahmen der gerade laufenden Aufstellung ihrer Nahverkehrspläne. In der Diskussion sind u.a. die Strecke Volkmarsen-Obervellmar und die Dreieichbahn im südlichen Rhein-Main-Gebiet.
„Das Land wird diese Vorhaben unter Einbeziehung der entsprechenden Bundesprogramme begleiten und nach Kräften unterstützen – überall wo erforderlich, auch finanziell“, sagte Verkehrsminister Al-Wazir. „Eine zukunftsfähige Mobilität bedarf einer modernen Schieneninfrastruktur.“ Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen des Landes Hessen / DMM