Millionen Diesel-Pkw droht Stilllegung

Millionen Haltern von Dieselfahrzeugen in Europa droht offenbar aufgrund von der EU geplanter neuer Verfahren bei der Abgasmessung noch in diesem Jahr die Stilllegung ihrer Autos.

Diesel-Pkw sind der Albtraum eines jeden Klimaforschers. Nun will die EU Millionen von Dieselfahrzeugen europaweit die Zulassung entziehen. Foto: VW

Heutzutage sind Mobilitätsmanager zunehmend besorgt über Umweltfragen. Aus diesem Grund sind die regulierten Emissionen (CO, HC, NOx, Partikel) und der in CO2 ausgedrückte Verbrauch ein Faktor, den die Käufer von Firmenwagen in Betracht ziehen. Auch für die Berechnung der Kfz-Steuer sind dieses Werte oft relevant. Noch immer dominieren umweltschädliche Diesel die Fuhrparks deutscher Firmen. Wer jetzt seine Flotten noch nicht auf klimafreundliche E-Fahrzeuge umgestellt hat, könnte ein böses Erwachen erleben. Das gilt auch für alle Privatnutzer von Diesel-Pkw. 

Nun die Hammermeldung aus Brüssel. Deshalb hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) in einem Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), davor gewarnt, dass Besitzern/Betreibern von Diesel-Pkw alleine in Deutschland wegen einer neuen Auslegung bestehender EU-Regeln "4,3 Mio. Euro-5- und möglicherweise 3,9 Mio. Euro-6-Dieselfahrzeugen eine Außerbetriebsetzung droht". 8,2 Mio. Autos wären dann für den Straßenverkehr nicht mehr zugelassen. Im Januar 2024 waren in Deutschland insgesamt 69 Mio. Fahrzeuge zugelassen, davon 49 Mio. Pkw. Gut 14 Mio. davon sind Fahrzeuge mit Selbstzünder (Diesel).

Wissing, nicht unbedingt als Freund des Klimaschutzes bekannt, fordert ein Ende der angeblichen Anti-Autopolitik aus Brüssel. Seine Sicht der Dinge: Die Menschen brauchen ihr Auto und wollen es sich nicht wegnehmen lassen, Umweltschutz hin, Umweltschutz her. Die EU-Kommission muss jetzt schnell handeln. 

Hintergrund sind von der EU geplante neue Verfahren bei der Abgasmessung. So sollen die Abgaswerte in Zukunft nicht mehr stationär in Testzentren, sondern unter echten Fahrbedingungen gemessen werden. Bisher gilt der WLTP-Zyklus (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure)) als ein Standardverfahren, bei dem Fahrzeuge in einem Labor unter kontrollierten Bedingungen getestet werden. Dabei werden die Fahrzeuge auf einem Prüfstand bei festen Geschwindigkeiten betrieben und der Kraftstoffverbrauch sowie die Schadstoffemissionen gemessen. Das soll jetzt unter Echt-Bedingungen auf der Straße stattfinden und würde auch die bereits zugelassenen Baureihen betreffen. Das Problem: Auch WLTP, ist eine Messmethode, die den Verbrauchern Werte vorgaukelt, die die Verbrennerautos nie und nimmer einhalten können. 

Erstaunlich ist laut Experten, dass sich die EU immer auf Verbrenner-Pkw einschießt, die vielfach umweltschädlicheren Lkw, die Millionen Tonnen von VO2 und anderen Schadstoffen in die Luft blassen, weitgehend verschont werden. Dabei ist bekannt, dass die Millionenflut von Lkw ganz maßgeblich zur Verschlechterung der Klimasituation nicht nur in Deutschland beiträgt. Quelle: EU / DMM