Mitsingen auf Geschäftsreise

Natürlich singen auch Geschäftsreisende beim Autofahren, wenn sie ihren Lieblings-Song hören, oft lauthals mit. Muss ja nicht jeder mitbekommen, wie musikalisch man ist und es klingt. Je lauter, um so toller. Musikhören beim Autofahren – das beweist die Wissenschaft – hat gleich mehrere positive Effekte: Durch die Ausschüttung von Dopamin etwa wird das Wohlbefinden gesteigert und Stress abgebaut.

Mitsingen im Auto, vor allem wenn der Lieblingssong läuft. Foto SEAT

Eine Umfrage von SEAT ergab u.a., welche 20 Musiktitel für besonders gute Laune beim Autofahren sorgen.  90 % der befragten Autofahrer geben dabei an, dass es sie glücklich mache, im Auto Musik zu hören. Tatsächlich hört die große Mehrheit (84 %) beim Autofahren immer oder sehr oft ihre Lieblingsmusik, wie eine Umfrage von SEAT UK unter 2.000 Fahrern im Alter von 18 bis 84 Jahren ergab.

Diese Erkenntnisse werden durch eine Studie gestützt, die im Magazin Nature veröffentlicht wurde: Dabei stellten Wissenschaftler fest, dass beim Musikhören das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet wird. Das Glücksgefühl wird zudem besonders gesteigert, wenn man einen Song hört, den man besonders gerne mag.
We will rock you. Auch wenn sich individueller Musikgeschmack kaum katalogisieren lässt, zeichnet die Studie doch einen eindeutigen Trend bei den Musikgenres ab, die bei Autofahrern besonders beliebt sind: demnach schneiden Pop und Rock am besten ab. 64 %  der Befragten gaben an, dass ihre Stimmung dadurch beeinflusst werde, welche Art von Liedern sie hören.

Damit Musik beim Autofahren auch seine volle Wirkung entfalten kann, muss das verbaute Soundsystem möglichst naturgetreu und kräftig klingen. Die Klangqualität hängt dabei gleich von mehreren Faktoren ab. Dazu zählt zum Beispiel die Position der Lautsprecher, wie der Fahrgastraum gestaltet ist und sogar, wie sich das Auto bewegt. Je natürlicher und kraftvoller der Klang, um so besser.

Die Nr. 1, Bohemian Rhapsody. Jede Strophe des Superhits von Queen ist ein perfektes Beispiel für den Effekt, den Musik auf Autofahrer haben kann. Laut den Teilnehmern der Studie steht das 1975 aufgenommene Lied „Bohemian Rhapsody“ ganz oben auf der Liste der 20 besten Songs beim Autofahren.
Unter den Top Ten sind aber viele bekannte Ohrwürmer vertreten, wie etwa „Dancing Queen“ von Abba auf Platz zwei, gefolgt von Bon Jovis „Livin’ On A Prayer“und weiteren Hits aus den 80er Jahren wie „Walking On Sunshine“oder „Eye Of The Tiger“.

I Gotta Feeling. Die einzigen beiden zeitgenössischen Interpreten, die es in die Top Ten schafften, sind Pharrell Williams mit „Happy“und die Black Eyed Peas mit „I Gotta Feeling“. Erst ab Platz 11 sind weitere aktuelle Songs wie zum Beispiel „This Is Me“aus dem Film „The Greatest Showman“oder „Roar“von Katy Perry vertreten. Immerhin ein Song aus den 1960er-Jahren und ein einziger Song aus den 1990ern haben es in die Top 20 geschafft: „Ain’t No Mountain High Enough“(1966) belegt dabei Platz 11, „Wonderwall“ von Oasis immerhin Platz 13.

Die Top 20
1.    Bohemian Rhapsody, Queen
2.    Dancing Queen, ABBA
3.    Livin’ On A Prayer, Bon Jovi
4.    I’m Gonna Be (500 Miles), The Proclaimers
5.    Eye Of The Tiger, Survivor
6.    Walking On Sunshine, Katrina and the Waves
7.    Wake Me Up Before You Go Go, Wham!
8.    Happy, Pharrell
9.    Girls Just Wanna Have Fun, Cyndi Lauper
10.    I Gotta Feeling, Black Eyed Peas
11.    Ain’t No Mountain High Enough, Marvin Gaye & Tammi Terrell
12.    Don’t Stop Believing, Journey
13.    Wonderwall, Oasis
14.    This Is Me, aus „The Greatest Showman“
15.    Roar, Katy Perry
16.    Hey Ya!, Outkast
17.    I Believe In A Thing Called Love, The Darkness
18.    Three Little Birds, Bob Marley
19.    One Kiss, Calvin Harris & Dua Lipa
20.    Hey Baby!, DJ Ötzi

Fünf Merkmale, die diese Songs zu Hits machen
Pablo Cano, Musiker, Produzent und Komponist von mehr als 500 Titeln, hat sich die Top-20-Liste genauer angesehen und erkennt bei vielen Titeln gemeinsame Merkmale, die sie wie viele andere Top-Hits auszeichnen.

  1. Rhythmus: 2/4- oder 4/4-Takte sind leicht zu erkennen und machen Musik besonders „tanzbar“. Sie erscheinen uns ebenso vertraut wie beispielsweise unser Herzschlag.
  2. Harmonien: Dur-Tonarten (C-Dur, D-Dur …) strahlen „Lebendigkeit und Freude“ aus. Außerdem gilt auch in der Musik der Grundsatz, dass weniger mehr ist: „Viele Hits haben nur drei oder vier Akkorde“, erklärt Cano.
  3. Struktur: Sie muss logisch sein, damit die Zuhörer je nach Stilrichtung vorhersehen können, welcher Teil des Songs als nächstes kommt.
  4. Liedtexte: Sie sind im Allgemeinen unkompliziert oder beinhalten leicht erkennbare, einprägsame Passagen, „damit jeder den Inhalt verstehen und sich damit identifizieren kann“. Ziel ist es, ein Gefühl der Empathie auszulösen.
  5. Refrain: „Es muss eine einfache Melodie sein, die sich leicht mitsingen lässt.“ An diesen Teil des Lieds werden sich die Zuhörer erinnern, daher sind eingängige Wiederholungen wichtig. Quelle: SEAT / DMM