Mobilität flexibel kombinieren

Free Floating-Carsharing ist eine nachhaltige Ergänzung bestehender Mobilitätsoptionen. Dies zeigen die Ergebnisse einer gemeinsam von car2go und DriveNow durchgeführten Kundenumfrage. Mit dem nachhaltigen Konzept sollen auch neue Zielgruppen angesprochen werden.

Foto: Daimler

In Kombination mit anderen Verkehrsträgern kann flexibles Carsharing wesentlich dazu beitragen, die Innenstädte von Emissionen zu entlasten sowie die private Autonutzung in der Stadt zu reduzieren. Dabei steht die Nutzung der Free Floating-Angebote in engem Zusammenspiel mit dem ÖPNV – und nicht im Wettbewerb. Entscheidend für die nachhaltige Verkehrsentwicklung in Städten ist eine optimale Verknüpfung der verschiedenen Mobilitätsangebote. Dies erfordert eine effektive Kombination verschiedenster Verkehrsmittel und nicht ein Konkurrenzdenken untereinander. Weitere Entlastungseffekte hängen mit der weiteren Skalierung des Carsharing zusammen.

Eine gemeinsam von car2go und DriveNow durchgeführte Kundenbefragung zu verschiedenen Aspekten der Nutzung zeigt, dass Free Floating-Carsharing eine umweltfreundliche Variante ist, sich durch die Stadt zu bewegen. DriveNow und car2go sind demnach eine sinnvolle Ergänzung des ÖPNV. Zwei Drittel der insgesamt 2.881 befragten Kunden nutzen täglich oder mehrmals wöchentlich das Angebot von Bussen und Bahnen im Nahverkehr.

Free Floating-Carsharing ist erst seit einigen Jahren auf dem Markt. Nachhaltige Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten stellen sich jedoch meist eher mittel- bis langfristig ein. Aussagekräftige und wissenschaftlich belegte Langzeitstudien über die Folgen dieser neuen Form des Carsharing werden momentan durchgeführt. Ergebnisse liegen derzeit noch nicht vor. Die erstmals gemeinsam durch die beiden größten Anbieter des Free Floating-Carsharing vorgenommene Erhebung belegt die ergänzende Funktion des stationsunabhängigen Carsharing für den ÖPNV.

Eine Verlagerung von Fahrten des ÖPNV auf Carsharing-Fahrzeuge findet zwar vereinzelt statt, jedoch in der Regel nur in solchen Fällen, in denen der Nahverkehr auch ohne Carsharing-Angebot seine Stärken nicht ausspielen kann. Lange Taktungen oder Ziele, die mit dem Nahverkehr umständlich zu erreichen sind, nannte mit jeweils über 50 Prozent der Befragten die Mehrheit als Gründe für die Nutzung des Carsharing-Angebots. Der Nahverkehr ist auch unter den car2go und DriveNow Kunden weiterhin das bevorzugte Beförderungsmittel: Im Verhältnis zu den zwei Dritteln der Befragten, die täglich und mehrmals pro Woche den ÖPNV nutzen, greifen nur ein Viertel der Befragten in der gleichen Intensität auf Free Floating-Carsharing zurück.

Die gemeinsame Umfrage bestätigt, dass Carsharing einen multimodalen Denkansatz fördert und dazu beiträgt, die Nutzung des eigenen PKW in der Stadt zu reduzieren: Rund die Hälfte der befragten Nutzer besitzt kein eigenes Auto. 37 Prozent haben ihren eigenen PKW in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen sogar abgeschafft. Jeweils über die Hälfte der Befragten gab als Grund an, durch Free Floating-Carsharing spontan einen Autoersatz zu haben (54 Prozent) und auch durch andere Verkehrsmittel als dem eigenen Auto die meisten ihrer Fahrtziele bequem erreichen zu können (53 Prozent).

Durch die gemeinschaftliche Nutzung eines Carsharing-Autos wird die Zahl der Fahrzeuge in der Stadt insgesamt verringert. Die Mobilitätskonzepte der Anbieter car2go oder DriveNow bewirken damit eine deutliche Entlastung der innerstädtischen Verkehrsverhältnisse, vor allem hinsichtlich der CO2-Emissionen und des Flächenverbrauchs. Bei beiden Unternehmen werden dafür neue Fahrzeuge eingesetzt, die einen Schadstoffausstoß unter dem Durchschnitt von Privatfahrzeugen aufweisen.

Trotz einer guten Abdeckung gibt es Angebotslücken im Bereich der Carsharing-Fahrzeuge in bestimmten Bereichen der Free Floating-Geschäftsgebiete, insbesondere zu bestimmten Tageszeiten mit hoher Nachfrage. Dies führt zu relativ langen Wegen zum nächsten verfügbaren Auto. Die Anpassung von Angebotsqualität und Rahmenbedingungen können Mobilitätspräferenzen und Nachfrage der Kunden positiv beeinflussen und in Kombination mit anderen Verkehrsmitteln zu weiteren Entlastungseffekten führen. Dafür ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Städten und Carsharing-Anbietern notwendig, um den Verkehrsmittelmix einer Kommune weiter zu verbessern und für die Bewohner attraktiv zu gestalten. Quelle: Daimler / DMM

 

Free Floating-Carsharing weist weiterhin ein erhebliches Wachstumspotenzial auf. Das große Kundenwachstum beider Anbieter in den vergangenen Jahren bestätigt diese Entwicklung: Allein in den Jahren 2011 und 2012 hat das stationsunabhängige Carsharing in Deutschland so viele Kunden gewonnen, wie die stationsbasierte Variante in den vergangenen 20 Jahren. Das neue Angebot hat das Carsharing insgesamt aus dem Nischendasein geholt und breiten Bevölkerungskreisen zugänglich gemacht. Untersuchungen zum Marktpotenzial prognostizieren zudem bis zum Jahr 2020 Steigerungen um bis zu 200 Prozent. Mit der wachsenden Kundenzahl geht auch eine Expansion von Flotten und Geschäftsgebieten einher sowie eine höhere generelle Verfügbarkeit, die eine bessere Flächenabdeckung verspricht.