Münchner Bettensteuer wird wohl vertagt

München ist eine reiche Stadt, vielleicht die reichste in Deutschand. Und dennoch sucht die Stadtverwaltung nach weiteren Einnahmequellen. Eine davon sollen künftig Touristen sein, auch geschäftliche. Das Zauberwort heißt Betten- oder Übernachtungssteuer.

Die Stadtkämmerei, die die Finanzen der bayerischen Landeshauptstadt verwaltet, hat vorgeschlagen, dass 5 % vom Umsatz eines in der Hotellerie gebuchten Zimmers an das Rathaus abgeführt werden sollen. Am 29. November will Kämmerer Christoph Frey dem Stadtrat eine entsprechende Beschlussvorlage auf den Tisch legen. 

Die meisten Hoteliers hatten von der geplanten Abgabe aus den Medien erfahren und fühlen sich übergangen, weil niemand mit ihnen vorher gesprochen hat. Klaus Stöttner, Präsident des Verbands Tourismus Oberbayern München: „Die Steuer ist kontraproduktiv.“ Die Branche habe in den vergangenen zwei Jahren stark gelitten, viele müssten ihre Kredite zurückzahlen. Hinzu kommen die Inflation, gesteigerte Energiekosten und die Ungewissheit der nächsten Monate. Der Verband verweist darauf, dass die Stadt schon seit Langem vom Tourismus profitiere, auch was die Gewerbesteuer von Hotellerie und Gastronomie angeht.  

Nun melden Vertreter der Grünen aus dem Stadtparlament, dass sie am 29.11.2022 für eine Vertagung der Beratungen über die Einführung einer Übernachtungssteuer stimmen wollen. Auch die CSU ist für eine Aussetzung des Beschluss. Quelle: Merkur / DMM