In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten hat sich die weltweite Privatjet-Flotte verdoppelt, so das US Institute for Policy Studies. Und der Markt boomt seit Ende der Pandemie weiter. 2022 wurde ein neuer Branchenrekord in Sachen Verkäufe und Transaktionskosten aufgestellt. Prince geriet ins Grübeln als er einer Studie entnahm, dass Privatjets pro Passagier mindestens zehnmal mehr Schadstoffe ausstoßen als Passagiere in Verkehrsflugzeugen und die Business Aviation damit überproportional zu den ohnehin schon üblen Klimaauswirkungen des Luftverkehrssektors beiträgt. Er las auch, dass etwa jeder sechste von der Federal Aviation Administration abgewickelte Flug privater Natur ist, also mit einem Privatjet erfolgt, dass dieser Sektor jedoch nur 2 % der Steuerlast der gesamten zivilen Luftverkehrswirtschaft trägt.
Er beschloss, sein Midsize-Langstrecken-Geschäftsflugzeug mit Platz für bis zu neun Passagiere aufzugeben. Seine Leidenschaft für das Reisen mit dem Privatjet erschrecke ihn heute sehr. Und beschämt mache ihn seine Ignoranz betreffend die schlimmen Auswirkungen auf die Umwelt und was er zukünftigen Generationen gegenüber angerichtet habe. Heute sei ihm bewusst, sich ändern zu müssen, so nicht weitermachen zu können. Privat fliegen habe ihn süchtig gemacht; jetzt aber wolle er wieder mit dem Linienflugzeug unterwegs sein. Mit herkömmlichen Fluggesellschaften unterwegs zu sein, habe ihm zwar noch nie gefallen - TSA, lange Schlangen, annullierte Flüge, verlorenes Gepäck – er verachte alles, was damit einhergeht. Und wenn man in der ersten Klasse fliegt, sei es auch nicht billig. Aber er bleibe bei seiner Entscheidung wolle seinen Jet verkaufen, der ihn ca. 300.000 USD an Unterhaltskosten im Jahr gekostet hat. Prince erhofft sich einen Verkaufserlös von ca. 1 Mio. US-Dollar.
Aber so ganz lässt ihn die Sucht doch nicht los. Seine geschäftlichen Reisen bucht er künftig bei US-Netzwerkcarriern, für sein Hobby, die Fasananjagd, will er aber bis zu dreimal im Jahr ein kleines Flugzeug eines Freundes leasen, das nur ein Viertel seiner Cessna verbrennt. Mit dieser kleinen Maschine will er dann in die nordwestliche Ecke von Nebraska fliegen,
Er habe nicht die Absicht, so Price weiter, andere reiche Leute, die nur mit ihren Privatjets herumfliegen, zu überzeugen, es ihm gleich zu tun. Aber wenn er mit seinen konservativen, wohlhabenden Freunden spricht, sage er ihnen sehr wohl, was er von der Fliegerei mit Businessjets hält. Und er betont stets, dass er und alle anderen Mitglieder der „Wir“-Gesellschaft sein müssen und nicht einer „Ich“-Gesellschaft.
Das Thema Privatjets bewegt nicht nur die Brance der Business Aviation in Europa (DMM berichtete), sondern noch vielmehr in den Vereinigten Staaten. Dort wird such die Empfehlung einer Verdoppelung der Bundessteuer auf Kerosin von derzeit 0,219 USD auf 0, 438 USD pro Gallone diskutiert, die Nutzer von Privatjets bezahlen sollen. Dann müsste z.B. Elon Musk – einer der aktivsten Privatjet-Nutzer in den USA – unter diesen vorgeschlagenen Bedingungen zusätzliche Steuern in Höhe von 3,94 Mio. US-Dollar zahlen. Musk unternahm im vorigen Jahr 171 Flüge (ungefähr jeden zweiten Tag), sein Jet verbrauchte 220.000 Gallonen Kerosin und verursachte einen CO2-Ausstoß von 2.100 Tonnen, 132-mal so viel wie die Emissionen eines durchschnittlichen Amerikaners.
Ein Studienbeitrag in den USA verlangt, dass die Nutzer und Betreiber von Privat/Businessjets mit sehr hohen Steuern belegt werde sollten, um sie von ihrem Tun abzuschrecken. Es mag schwierig sein, Flugreisen mit Privatjets völlig zu verbieten, aber die Regierungen sollten auf jeden Fall dafür sorgen, dass die tatsächlichen ökologischen und sozialen Kosten dafür bezahlt werden. Quelle: CNN - DMM