Muss Alitalia jetzt den Gang zum Konkursrichter antreten?

Es kam wie erwartet: Am Donnerstag, 21. November 2019, hätte eigentlch klar sein sollen, wie es mit Alitalia weitergehen soll. In der Nacht zum Freitag, 22. November 2019, endete die Bieterfrist, und Italiens Regierungschef Giuseppe Conte steht mit leeren Händen da. Schlimmer noch: Aus dem Trio FS, Atlantia und Delta, das die Fluglinie übernehmen sollte, ist jetzt nur noch Delta übrig. Die beiden anderen sind abgesprungen. Eine Chance für die Lufthansa?

Nachdem die Bieterfrist schon sieben mal verschoben worden war, muss eine achte her. Erst stieg Atlantia, die Vermögensverwaltung der Industriellenfamilie Benetton aus, am Mittwoch, 20. November dann auch die Staatliche Eisenbahngesellschaft FS. Beide sollten jeweils ein 37,5 %-Paket übernehmen. Delta Air Lines hat schon einige Tage zuvor, ihre Offerte auf 100 Mio. Euro aufgestockt, wohl um einen Einstieg der Lufthansa zu verhindern. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldet, soll Delta weiterhin interessiert und bereit sein, ein 10 %-Paket zu schnüren.

Nachdem Rom nicht bereit ist, mehr als einen 15 %igen Anteil zu stemmen, ist Die Frage ist die große Frage, wer die restlichen 75 % der Anteile haben möchte. In einer Kabinettssitzung am Freitag Abend soll es darum gehen, die FS und Atlantia zurück zu gewinnen, andernfalls müsste Alitalia gegroundet oder komplett verstaatlicht werden. Letzteres aber kann sich der Staat kaum leisten. Jetzt soll auch mit der Lufthansa, die im Hintergrund abwarten kann, verhandelt werden. Quelle: Corriere della Sera / DMM