Muss Lufthansa ihre Cashcow SWISS verkaufen?

Der Finanzzuschuss von 9 Mrd. Euro durch die Steuerzahler tut der Lufthansa auf den ersten Blick ganz gut. Aber sie soll ja die Summe bis 2023 zurückzahlen. Und da ergeben sich Fragen. So schreibt z.B. der Schweizer Sonntagsblick "Lufthansa am Anschlag – Wird die Swiss jetzt verkauft?“ zum Thema Lufthansa-Rettungspaket. Wie der Luftfahrtkonzern das angesichts nicht rasch ansteigender Buchungszahlen auf Vor-Corona-Werte leisten will, steht wohl in den Sternen.

Fakt ist, dass CEO Carsten Spohr mindestens 22.000 der 138.000 Beschäftigten los werden will. Doch die Lufthanseaten wehren sich mit Händen und Füßen. Die Zeitung weiter: Die Verhandlungen mit den Gewerkschaften dürften für die Lufthansa-Führung noch härter werden. Und wenn es ganz schlimm kommt, müsste die Lufthansa ihr Tafelsilber verkaufen. Dazu zählt z.B. die SWISS. Die Schweizer Tochter liefert seit Jahren starke Ergebnisse, anders als etwa AUA, Brussels Airlines oder Eurowings. 

Nichts desto trotz hält Carsten Spohr an ihren festen Bestellungen von 198 neuen Flugzeugen fest. Das klingt jetzt schon wieder anders als noch vor zehn Wochen. Da hielt der Konzernchef noch eine Stornierung für möglich. Aktuell plant er weder bei Airbus noch bei Boeing, Aufträge aus den Orderbüchern streichen zu lassen, ließ er bei der virtuellen außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni wissen.

Airbus und Boeing werden das mit Genugtuung registrieren; denn beide Hersteller sind aktuell von Stornierungen massiv betroffen. Die Lufthansa-Gruppe hat für den Zeitraum bis 2027 folgende Order offen: 30 A350, 82 A320neo, 43 A321neo ein A220, 20 Boeing Dreamliner  787-9, 20 B777-9 und zwei B777F. 82 A320 und 43 A321. Hinzu kommen 20 Boeing 787, 20 Boeing 777X und zwei Boeing 777 F. Zudem hält Lufthansa Optionen für 102 weitere Maschinen. Quelle: Sonntagsblick / Lufthansa / DMM